Auf der Insel Lesbos nimmt Jasmin Helbling Flüchtlinge in Empfang, die auf überfüllten Schlauchbooten von der Türkei aus über die Ägäis fliehen. Als Ende vergangener Woche die Lage an der griechisch-mazedonischen Grenze immer dramatischer wurde, beschlossen Helbling und ihre Mitstreiter den Menschen dort zu helfen. Sie machten sich in einen Zwölf-Stunden-Trip über Wasser und Land auf nach Idomeni.
In der Kleinstadt ist die Not am größten. „Es gibt hier ein Lager, das eigentlich für 2.000 Menschen konzipiert wurde. Allerdings sind hier 11.000 bis 14.000 Menschen untergebracht“, sagt Helbling in einem Sputnik-Telefoninterview.
„Viele schlafen in kleinen Zelten im Freien“, sagt die junge Frau. Allerdings muss man sich das nicht als organisiertes Feriencamp vorstellen. Denn in Idomeni hat es seit Tagen geschüttet, der Boden besteht eigentlich nur aus Schlamm und Pfützen.
Dankbar ist sie auch über die freiwillige Hilfe der Griechen: „Viele kommen mit ihren Autos und bringen Essen, das wird ihnen aus der Hand gerissen“. Sie betont, wie toll sie das findet: „Die Griechen haben ja selber nicht viel“.

Ob das Essen für alle reicht, weiß sie nicht. Aber mit vollem oder leerem Magen – der Wille der Menschen, aus Idomeni weiter nach Westeuropa zu kommen ist groß – auch, wenn die Balkanroute geschlossen bleibt. „Die Leute sind in Syrien vor dem Tod geflohen. Sie werden sich andere Wege suchen – und sie werden welche finden“, sagt Helbling und der Klang ihrer Stimme sagt, dass sie diese Entschlossenheit bewundert.
Helbling hat viel Leid gesehen. Die Not der Flüchtlinge, ihre Angst, aber auch ihr Wille, ein besseres Leben zu finden. All das hat auch die junge Frau zu einem entschlossenen Menschen gemacht. Sie wird weiter helfen — ganz egal, ob in Idomeni oder auf Lesbos.

Das komplette Interview mit Jasmin Helbling finden Sie hier:
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