Der Revolutionäre 1. Mai wird auch in diesem Jahr durch Berlin-Kreuzberg laufen. Die Demonstration wurde zwar nicht offiziell angemeldet, die Polizei will den Aufzug dennoch ziehen lassen. Damit die Demonstration friedlich und möglichst reibungslos verläuft, habe die Polizei im Vorfeld viel Kommunikation betrieben, so Winfrid Wenzel.
„Auch im Vorfeld der Versammlungen und Aufzüge wurden unendlich viele wichtige Gespräche geführt, um Interessenausgleich herbeizuführen. Auch um über Wegstrecken zu Reden und die Frage: Was ist erlaubt und wo setzt das Versammlungsrecht Grenzen? Insofern haben wir eine sehr versammlungsfreundliche Haltung hier in Berlin, die sich mit großem Erfahrungswissen kombiniert. Deswegen gehen wir sehr unaufgeregt und gelassen in das, was in der Walpurgisnacht und am 1. Mai passieren wird. Klar ist, dass Gewalt nicht geduldet wird und dass es Strafverfahren geben wird, wenn Gewalttäter friedliche Menschen oder die Polizei attackieren.“
Die Polizei sei vorbereitet darauf, dass auch Krawalltouristen am 1. Mai in die Hauptstadt kommen. Auch politisch motivierte Proteste seien zu erwarten:
„Möglicherweise wird auch das ein oder andere Thema aus der Weltpolitik im Rahmen dieses Aufzuges bewegt. Stichwort PKK, Türkei, Afrin – das sind die Aspekte, die in der Szene in den letzten Wochen erörtert worden sind“, so Wenzel. Für die Polizei gehe es darum, dafür zu sorgen, dass verfeindete Lager sich nicht begegnen und dass die Beamten im besten Falle als friedlich kommunizierender Puffer agieren können.
Insgesamt werde die Polizei mit etwa 5300 Beamten im Einsatz sein, wobei die Berliner Einsatzkräfte von Beamten aus neun anderen Bundesländern und der Bundespolizei unterstützt werden. Diese Größenordnung sei üblich und entspreche etwa der Aufstellung im letzten Jahr, so der Sprecher der Berliner Polizei.Eskalationen wie beim G20-Gipfel in Hamburg erwartet Winfrid Wenzel nicht. Alle Beamten, auch die Kräfte aus den anderen Bundesländern, seien angehalten, deeskalierend zu agieren. Und eine kostenlose Dusche von der Polizei müssen die Demonstranten auch nicht befürchten:
„Wasserwerfer sind immer eine taktische Option. In Berlin gibt es aber nur noch Wenige, die sich an Wasserwerfer-Einsätze erinnern können.“
Das komplette Interview mit Winfrid Wenzel zum Nachhören:
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