Der 104-jährige australische Ökologe und Botaniker David Goodall behauptet, dass er schon seit Langem keine Lust am Leben habe, und besteht darauf, dass auch älteren Menschen alle Bürgerrechte zustehen, darunter das Recht zu entscheiden, ob man weiter leben wolle.
„Ich bin der Meinung, dass ältere Menschen wie ich alle Bürgerrechte haben sollten, einschließlich des Rechts auf Sterbehilfe“, betont Goodall, der sich schon seit 20 Jahren für die Legalisierung der Euthanasie in Australien starkmacht.
Goodall feierte Anfang April seinen 104. Geburtstag. Gegenüber Medien gab er damals zu: „Ich bin nicht mehr glücklich. Ich will sterben. Aber traurig ist nicht gerade das. Traurig ist es, wenn das verboten ist.“Der Wissenschaftler, der noch bis vor kurzem in seinem Beruf tätig war, betonte, dass er wegen der Verschlechterung seiner Sehkraft nicht mehr lesen und arbeiten könne. Außerdem erlitt er bereits einen Herzinfarkt, der ihn teilweise lähmte. Er soll zwei Tage lang regungslos in seinem eigenen Haus auf dem Fußboden gelegen haben, bis ihn seine Reinigungskraft entdeckte.
Anfang Mai will Goodall nun in die Schweiz reisen, um dort freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Die Organisation übernimmt die Nichtregierungsorganisation Exit International. Vertreter halten es für ungerecht, dass selbst die meistverdienenden und bekannten Bürger gezwungen seien, „auf die andere Seite der Welt zu reisen, um würdevoll sterben zu können“.In Australien, wie auch in den meisten Ländern der Welt, ist die Euthanasie verboten. Der erste australische Bundesstaat, der die Sterbehilfe erlauben wird, ist Victoria – allerdings nur für unheilbar Kranke und erst ab Sommer 2019.
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