„Die bestimmenden Akteure dieses Konflikts schrecken nicht davor zurück, diesen Konflikt bis zum letzten Ukrainer auszutragen“, äußerte er.
„Die Menschen dieser Region können sich nicht mehr vorstellen, dass sie in einem ukrainischen Staat in dieser Verfassung je leben werden“, sagte Almeder in einem Sputniknews-Interview mit Nikolaj Jolkin.
Der Aktivist hatte Medikamente im Wert von mehreren Tausend Euro, die er in der südrussischen Stadt Rostow am Don kaufte, für ein Altersheim und eine Krebsstation nach Lugansk gebracht, um, wie er sagte, Stellung für die Menschen zu beziehen, die unter dem Konflikt zwischen der Zentralmacht in Kiew und den Aufständischen im Osten der Ukraine leiden.
„Das große Problem ist, und das habe ich in vielen Orten erlebt, dass sich viele Menschen selbst das Notwendige nicht leisten können“, sagte er. „Die ukrainische Regierung kommt ihrer Verpflichtung nicht nach, ihnen die zustehenden Transferzahlungen zu überweisen, obwohl sie beansprucht, die in Lugansk und Donezk lebende Bevölkerung nach wie vor als ihre Bürger zu betrachten. Pensionisten bekommen Ihre Rente nicht, die öffentlich Bediensteten – die Ärzte und Lehrer — ihre Gehälter nicht.“
Auf die Frage, wovon denn die Menschen dort leben, sagte er, dass alle in ihrem familiären Umfeld eingebettet seien und sich gegenseitig helfen würden. Viel Zeit habe Almeder nach eigenen Worten in der Lager- und Bürostelle der Vereinigten Bruderschaft von Lugansk verbracht, die unter anderem Kleider und Baby-Nahrung unter den Bedürftigen verteilt. Die Schlangen von vielen jungen Müttern, die er vor dem Lager der Lugansker Bruderschaft gesehen hat, haben ihn bestürzt.„Ich habe deutliche Zeichen dessen gesehen, dass große Teile der Bevölkerung von den Auswirkungen des Krieges betroffen sind, weil dies an den Möglichkeiten der Menschen mangelt, sich selbst versorgen zu können. Das ist ein Drama für die Ukraine. Ich habe Erfahrungen gemacht, dass es auch auf der ukrainischen Seite Menschen gibt, die unter diesem Konflikt leiden. Wir wissen, dass sich die wirtschaftliche Situation in der Ukraine katastrophal entwickelt.“
„Auch dort kommen die sozial Schwächeren als erste zu Schaden“, betonte der österreichische Aktivist. „Und es gibt natürlich innerhalb der ukrainischen Armee einen unheimlich hohen Blutzoll. In Kiew, Dnipropetrowsk oder Lwiw leiden Mütter genauso wie die Menschen im der Donbass, wenn ihre Söhne an der Front fallen oder schwer verletzt werden.“
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