Die Demonstranten versammelten sich vor dem Hotel, in dem die OSZE-Beobachter leben. Einige hielten Bilder ihrer zerstörten Häuser hoch. Auf Spruchbändern war zu lesen: „Es ist Zeit, die Augen aufzumachen“ und „Die Wahrheit über den Donbass“.
Darüber hinaus bemalten Demonstranten rund zwei Dutzend OSZE-Autos mit Aufschriften wie „Donbass will Frieden“, „Wir wollen Frieden“ und „Wir wollen Wahrheit“. Laut Polizeiangaben nahmen etwa 300 Menschen an der Aktion teil, darunter auch der Donezker Bürgermeister Igor Martynow.
Vertreter der OSZE traten kurz nach Beginn der Aktion vor die Demonstranten und verhandelten mit einer Initiativgruppe. Danach teilte Bürgermeister Martynow mit, die Einwohner hätten den OSZE-Beobachtern ihre Forderungen übergeben. Unter anderem sei gefordert worden, dass die Beobachter die genauen Orte nennen, von denen aus Donezk und andere Städte beschossen werden. Es solle „nicht lediglich die Richtung des Feuers angegeben werden“.„Wir haben alle unsere Fragen gestellt“, sagte der Bürgermeister. „Es wurde vereinbart, dass sie in zwei Tagen ihre Antworten geben. Ohne Rücksprache mit ihrer Leitung konnten sie nichts sagen.“ Auf die Frage der Bevölkerung, vor wem die ukrainische Armee mit ihrem regelmäßigen Beschuss den Donbass schütze, hätten die Beobachter nicht antworten können. Laut Martynow sollten die Beobachter die Einheimischen erst einmal davon überzeugen, dass ihre Beobachtungsmission überhaupt etwas nütze. „Dafür müssten sie die Wahrheit sagen.“
Bei den Gefechten zwischen dem Kiew-treuen Militär und den örtlichen Bürgermilizen sind laut UN-Angaben mehr als 6.500 Zivilisten ums Leben gekommen. Im Februar einigten sich die Konfliktgegner auf eine Waffenruhe und einen beiderseitigen Abzug schwerer Waffen. Dennoch kommt es immer wieder zu Schusswechseln. Die Stadtleitung von Donezk berichtet fast täglich von Angriffen auf die Stadt.
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