Zu den russischen Grenzern sei der Ukrainer betrunken gekommen, sodass man ihn zuerst zum Arzt bringen musste. „Ich komme zu euch mit Frieden. Ich wusste, dass ich zu meinen Brüdern gehe“, sagte der Ukrainer. Er erzählte auch, dass er mit seinen Dienstgenossen schön gefeiert habe, bevor er an die russische Grenze kam. Nach dem Feiern habe er nicht einschlafen können und habe beschlossen, das Abenteuer der ukrainischen Fallschirmjäger zu wiederholen, die vor wenigen Tagen zu den Russen mit einer Wassermelone, Speck und selbstgebranntem Schnaps gekommen waren.
Der ukrainische Grenzer verließ seinen Dienstplatz und passierte ungehindert vier ukrainische Kontrollstellen. Erst in Russland wurde er festgehalten. Der Ukrainer hatte keine Waffen dabei.Zuvor hatte der russische Grenzschutz auf der Krim drei ukrainische Luftlandesoldaten festgenommen, nachdem diese die Grenze übertreten hatten. Die Ukrainer erklärten den Grenzübertritt mit dem Wunsch, „sich mit den Russen zu verbrüdern“. Die Männer seien ohne Waffen und Papiere auf dem Grenz-Damm in der Siwasch-Bucht festgehalten worden, teilte der russische Grenzschutz mit.
Der Generalstab in Kiew bestätigte dazu, dass drei Angehörige der 79. Luftlandebrigade vermisst würden, nachdem sie in der Nähe des Grenzdammes baden gegangen seien. Der ukrainische Geheimdienst SBU forderte unterdessen, die Umstände der Festnahme der Fallschirmjäger aufzuklären.Die Krim war im März vergangenen Jahres – nach gut zwei Jahrzehnten in der unabhängigen Ukraine – wieder Russland beigetreten, nachdem die Bevölkerung der Halbinsel in einem Referendum mehrheitlich dafür gestimmt hatte. Der Anlass für das Referendum war der Februar-Umsturz in Kiew, bei dem die Opposition Präsident Viktor Janukowitsch entmachtet und eine von Nationalisten geprägte Regierung gestellt hatte. Die neue ukrainische Regierung betrachtet die Krim noch immer als ihr Gebiet und verspricht, die Halbinsel zurückzuholen.
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