„Ich gratuliere den Kiew-Einwohnern zu dem wichtigen Sieg", so Wjatrowitsch, „in der Hauptstadt der unabhängigen Ukraine wird es Straßen geben, die nach denjenigen benannt werden, dank dessen die Unabhängigkeit erst Wirklichkeit wurde – nach Stepan Bandera, Roman Schuchewytsch, General Almasow, Michail Omeljanowitsch-Pawlenko, Wsewolod Smijenko.“
Dabei wird laut einer Meldung auf der Seite der Kiewer Stadtverwaltung der Moskauer Prospekt nach dem Nationalistenführer Bandera benannt werden. Der Prospekt von General Watutin werde dann den Namen von dem Nationalistenideologen Schuchewytsch tragen.
Die beiden ukrainischen Nationalistenorganisationen OUN, zu deren Führungskadern auch Stepan Bandera gehörte, und UPA hatten im Zweiten Weltkrieg in der Westukraine auf der Seite der Wehrmacht gegen die Sowjetarmee und andere Staaten der Anti-Hitler-Koalition gekämpft. Im Sommer 1943 verübten die Nationalisten ein Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung in Wolhynien.
Selbst ukrainische Historiker gestehen heute die Zahl der polnischen Opfer ein: Bis Ende 1943 waren 50.000 bis 60.000 Männer, Frauen und Kinder auf unvorstellbar grausame Weise abgeschlachtet worden.
Am 9. April 2015 hatte das ukrainische Parlament (Rada) in einem Gesetz die ehemaligen Mitglieder der beiden Organisationen als Unabhängigkeitskämpfer eingestuft und ihnen gesetzlich weite Sozialprivilegien gewährt. Einige Experten sprachen damals von einer Heroisierung von Nazi-Kollaborateuren.
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