Am Sonntag sollen rund 65.000 Menschen an der Protestaktion in der Stadt Nago auf Okinawa teilgenommen und Losungen wie „Unser Zorn hat die Grenze erreicht!“ und „US Army raus!“ skandiert haben. Den Anlass zur Protestaktion habe der jüngste Mord an einer jungen Frau auf Okinawa gegeben, unter Tatverdacht stehe ein Mitarbeiter einer US-Militärbasis, berichten örtliche Medien.
US Army raus! — Zehntausende Japaner protestieren auf Okinawa — VIDEO
Nach diesem Vorfall soll eine Angehörige derselben US-Basis wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen worden sein, nachdem sie einen Unfall verursacht hatte, bei dem zwei Japaner zu Schaden kamen, so Kyodo. Im März dieses Jahres war auf Okinawa ein US-Soldat verhaftet worden, der beschuldigt wurde, eine Einwohnerin vergewaltigt zu haben.
Bei seinem Japan-Besuch Ende Mai im Rahmen des G7-Gipfels hatte US-Präsident Barack Obama versprochen, Maßnahmen zur Verhütung von Vorfällen zu ergreifen und die Disziplin im US-Militär zu festigen. Doch wie der Gouverneur von Okinawa, Takeshi Onaga, erklärte, würden die Japaner derartige Zusicherungen nach jeder Straftat hören, die Situation bleibe jedoch unverändert.
Laut Kyodo sollen bei der jüngsten Protestaktion erneut Forderungen ertönt sein, den Status des US-Militärs in Japan zu ändern, was es erlauben würde, die Militärs zur Verantwortung zu ziehen.
Okinawa stellt nur 0,6 Prozent des japanischen Territoriums dar, trotzdem befinden sich dort 74 Prozent der US-Militärobjekte und mehr als die Hälfte aller US-Streitkräfte in Japan. Laut der Präfektur Okinawa befinden sich auf der Insel 25.800 amerikanische Militärangehörige und 19.000 Mitglieder ihrer Familien sowie Zivilisten aus den USA.
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