„Ist das U-Boot gesunken, die Besatzung tot, und alle Systeme stehen still, dann ist die Suche mit traditionellen Mitteln sinnlos“, sagt der Fachmann. „Liegt das Boot auf dem Meeresgrund, wird die Suche mit dem Sonar wenig bringen. Denn die Ungleichmäßigkeit des Meeresgrunds wird das U-Boot tarnen.“
Deshalb bleibe der einzige Weg: „Die Suche auf Sicht oder die hydroakustische Suche. Darauf sind die US-Drohnen spezialisiert“, so Siwkow.
Gemeint ist die Unterwasserdrohne Bluefin 12D der US-Navy. Sie taucht bis zu eineinhalb Kilometer tief, wo sie mit Schrittgeschwindigkeit die Umgebung absuchen und dabei bis zu 30 Stunden im Einsatz bleiben kann. Ihr stehen drei kleinere Drohnen des Typs Iver 580 zur Seite, die in 100 Metern Tiefe bis zu 14 Stunden arbeiten. Zudem schicken die USA einen Seefernaufklärer an den mutmaßlichen Unglücksort.
Am Sonntag, den 19. November, haben mehrere Stützpunkte der argentinischen Marine sieben Signale empfangen, die vom verschollenen U-Boot ausgegangen sein könnten. Den Kontakt zur Besatzung herzustellen, ist bislang jedoch misslungen.
Sieben Länder haben Argentinien ihre Hilfe bei der Suche nach dem vermissten Schiff angeboten, darunter die USA, Großbritannien und Chile.
Vermisstes U-Boot Argentiniens: US Navy und Nasa schließen sich Suchaktion an
Es gebe mehrere Faktoren, die als Ursache für die Notlage des U-Boots in Frage kämen, sagte der russische Militärexperte: „Ein ganz typischer Notfall an Bord solcher U-Boote ist ein Brand infolge eines Kurzschlusses. Auch kann es wegen fehlerhaften Umgangs mit der Munition an Bord zum Unfall kommen. Eine mögliche Explosion unter Wasser wäre allerdings registriert worden“, sagt der Fachmann.
Das U-Boot „ARA San Juan“ wurde in Deutschland gebaut und 1985 bei der argentinischen Marine in Dienst gestellt. Das 66 Meter lange Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von 25 Knoten. Es kann zwei Tage lang im Unterwasser-Einsatz bleiben, ohne aufzutauchen.
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