Eigentlich zählt der bewunderte Schneelader zu den bekanntesten Oldtimern der russischen Stadtdienste. Die ersten Maschinen dieser Art sollen auf Chicagoer Modelle von Kohleladern zurückgehen und tauchten in der Sowjetunion in den 1920er Jahren auf. Ab den 1950er Jahren begann dessen Masseneinsatz im Kampf gegen komprimierten Schnee und Eis. Für die charakteristischen zusammenscharrenden Armbewegungen erhielten sie den liebevollen Namen „Goldene Händchen“. Im Volksmund nannte man die Maschine, Modell KO-206, auch „Kapitalist“.
Die Maschine hat noch den Namen „Panzerdenkmal” und sollte ehemaligen DDR-Bürgern ebenso bekannt sein. In einen rosafarbenen Schneelader gestaltete 1992 der Künstler Eckhart Haisch einen ursprünglich echten Panzer zur Erinnerung an gefallene Soldaten der Roten Armee in Berlin-Zehlendorf um. Nach der friedlichen Revolution von 1989 und dem Erwerb demokratischer Freiheiten in Mittelosteuropa wurde das Denkmal in die Gemeinde Kleinmachnow umgesetzt und gilt noch heute als „Panzerdenkmal Kleinmachnow”.
Trotz zusätzlicher Ausrüstung – einem Schneeheber zur Erstellung einer Schneewelle und einem Muldenkipper zur Schneeräumung – war die Verwendung solcher Schneelader im Vergleich zu anderen Geräten dieser Art wirtschaftlich gerechtfertigt, da dieser viel größere Schneemengen laden kann, als das Frontlader können.
>>> Andere Sputnik-Artikel: Ein Hauch von Sibirien: Starke Schneefälle in Europa — FOTOS <<<
Heute werden zahlreiche modifizierte Schneelader von russischen Betrieben wie „Straßenmaschinenwerk“ in Region Jaroslawl produziert und im Winter in vielen russischen Städten eingesetzt. Zusammen mit den in Deutschland beliebteren Schneefräsen leisten die Maschinen bei Schneefall unverzichtbare Hilfe. Alleine in Moskau halfen bei den heftigen Schneefällen Anfang Dezember circa 17.000 Schneeräummaschinen inklusive mehrerer Schneelader.
Alle Kommentare
neue Kommentare anzeigen (0)
Antwort an(Kommentar anzeigenKommentar ausblenden)