Von Stefan Haderer
Während Mazedoniens Opposition die Regierung von Ministerpräsident Nikola Gruevski zu Fall zu bringen versuche, „fühlt man sich auf seltsame Weise an ähnliche Szenarien in der Ukraine erinnert“, heißt es in dem Beitrag. „Auch dort handelt es sich um einen Staat, den man auf Biegen und Brechen ‚europareif‘ formen möchte“.
Der Experte vermutet dahinter die Interessen der USA, denen ein Sturz aller Russland-freundlichen Regierungen „besonders am Herzen liegt“. In Mazedonien wolle Washington konkret das lukrative russische Gaspipeline-Projekt Turkish Stream für Südosteuropa verhindern.
„Der Weg, den Mazedonien einzuschlagen hat, wurde von der Administration des US-Präsidenten Barack Obama schon längst vorbestimmt“, konstatiert der Experte und erinnert an die Äußerung Victoria Nulands, führende US-Diplomatin und Verfechterin des ukrainischen „Euromaidan“, die sie im Juli 2014 beim Besuch in der mazedonischen Hauptstadt Skopje gemacht hatte: Mazedonien verdiene seinen rechtmäßigen Platz innerhalb der Nato und der Europäischen Union.
Die Entscheidung, die US- und EU-Sanktionen gegen Russland nicht zu unterstützen, komme die mazedonische Regierung nun teuer zu stehen, so Haderer weiter. „Man erinnere sich an die Drohung des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush: ‚Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns.‘ Der Experte hält eine neue "farbige Revolution" in Mazedonien für möglich und warnt vor Folgen der „höchst explosiven“ Eindämmungspolitik des Westens. „Denn mit einem grenzüberschreitenden Bürgerkrieg und einer innereuropäischen Flüchtlingskatastrophe würde die EU langfristig nicht fertig werden.“
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