In Riad hatte man offenbar Angst, dass die iranischen Behörden danach „alle Vorteile normaler Beziehungen mit dem Westen“ genießen und negative Folgen des „revolutionären Verhaltens“ vermeiden könnten.
„Obwohl weder Riad noch Teheran einen umfassenden Krieg wollen, sind sowohl das Wirtschaftsklima wegen der niedrigen Ölpreise als auch das politische Klima ‚günstig‘ für scharfe Rhetorik und erhöhen in beiden Hauptstädten das Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit eines direkten Konflikts“, so Mohseni.
Die jüngsten riskanten Manöver Saudi-Arabiens hatten nach seiner Auffassung das Ziel, den Schaden von vielen Misserfolgen wiedergutzumachen, den Riad großenteils wegen der stabilen Entwicklung des Irans und wegen seiner eigenen Unfähigkeit, das Geschehen in der Region zu kontrollieren, erleiden musste.
Unter den Misserfolgen erwähnte Mohseni die Unterzeichnung des Abkommens über Irans Atomprogramm und die baldige Aufhebung der antiiranischen Sanktionen, was zu einer Annäherung zwischen den USA und dem Iran führen könnte; die Erfolge des Irans und Syriens samt der Präsenz Russlands im Nahen Osten; Teherans Beteiligung an den Genfer Gesprächen zur Syrien-Regelung; die rechtswidrige militärische Präsenz des Irans in einigen Ländern.
„Der Kalte Krieg zwischen dem Iran und Saudi-Arabien wird durch die Tatsache belastet, dass die Saudis nicht begreifen, dass sich die Iraner in einer besseren Position befinden, um am Rande eines Kriegs zu balancieren“, warnt der Experte.
Dank der Islamischen Revolutionsgarde könne der Iran die Schwachstellen Saudi-Arabiens und anderer Länder ausfindig machen. Zudem habe Teheran größere Erfahrungen und militärische Möglichkeiten und sei zudem resistenter im Falle äußeren Drucks, ergänzte Mohseni. „Diese Konfrontation könnte also beispiellos viele Schwachstellen des Königreichs aufdecken, und würde seine gesamte politische Ordnung gefährden.“
Alle Kommentare
neue Kommentare anzeigen (0)
Antwort an(Kommentar anzeigenKommentar ausblenden)