Donald Trump hatte zuvor in einem Interview mit dem US-Fernsehsender Fox News gesagt, er wolle die sogenannte „Ein-China-Politik“ aufkündigen, wenn die Regierung des Landes keine Zugeständnisse, unter anderem bei der Handelspolitik, mache.
„Ich verstehe nicht, warum wir an eine ‚Ein-China-Politik‘ gebunden sein müssen, solange wir nicht einen Deal mit China über andere Dinge haben, darunter den Handel“, so Trump. Außerdem wolle er nicht, dass Peking ihm etwas vorschreibe.
Ferner bezeichnete „Global Times“ Trump als „naiv“: Die „Ein-China-Politik“ sei „nicht verhandelbar“. Sie sorge für Frieden und Wohlstand in Taiwan. Die Abkehr von ihr würde zu einem „regelrechten Sturm“ zwischen den zwei Seiten der Taiwan-Straße führen.
„China könnte eine ganze Reihe neuer politischer Maßnahmen in Bezug auf Taiwan einführen und würde eventuell eine friedliche Wiedervereinigung nicht einer militärischen Übernahme vorziehen, sollte Trump seine Provokationen fortsetzen“, heißt es im Artikel.
Dabei räumt die Zeitung ein, dass Trump kein „geopolitischer Wahnsinniger“ sei und vermutlich nicht viel über seine Worte nachgedacht habe. Er sei sich noch nicht bewusst, wie gefährlich es sein könnte, wenn er die USA in dieses „explosive Spiel“ hineinziehen würde, so „Global Times“.Daher hält es die Zeitung für notwendig, dass China „sich völlig bewaffnet“ und sich auf eine „Achterbahn-Beziehung“ mit den USA unter Trump vorbereite. Das Blatt riet zudem auch anderen Ländern, „sich anzuschnallen“.
Laut der sogenannten „Ein-China-Politik“ wird die alleinige Regierung Chinas anerkannt und somit Taiwan als untrennbarer Teil der Volksrepublik angesehen. Jeder Staat, der diplomatische Beziehungen zu China aufnehmen will, muss diese Prämisse anerkennen. Darüber hinaus dürfen keine diplomatischen Beziehungen zu der Inselrepublik unterhalten werden.
Donald Trump hatte unlängst mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen telefoniert, die ihm zu seinem Wahlsieg gratulierte. Die beiden Politiker besprachen die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Ländern sowie die bilaterale Sicherheitskooperation. Es war der erste offizielle Kontakt zwischen einem amtierenden oder gewählten US-Präsidenten und einem taiwanesischen Staatsoberhaupt seit 27 Jahren, als die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Taiwan abgebrochen waren.
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