Nach Auffassung der beiden Journalisten hat die Rolle des „Weltpolizisten“ Amerika erschöpft. Die Vertreter der neuen Administration verstehen das sehr gut, aber „die Stimme des Volkes“ würde nicht genügen, um das Kräftegleichgewicht zugunsten der Innenpolitik zu verändern. Die Autoren vermuten, dass das Establishment, darunter erfahrene Diplomaten, gegen neue Prioritäten sein wird.
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Dieses ist überzeugt, dass es inakzeptabel wäre, nur „Däumchen zu drehen“, man sollte handeln. Das könnte jedoch zu katastrophalen Folgen führen.
„Amerikas Bemühungen darum, überall Probleme zu lösen, egal wo sie entstehen, sind natürlich inspirierend, aber manchmal verändert sich die Situation nach der Einmischung der USA negativ. Und in letzter Zeit haben die enormen Aktivitäten Washingtons immer häufiger katastrophale Folgen. Vor allem gilt das für den Nahen Osten“, so Miller und Sokolsky.
Der Grund für diese überflüssigen Aktivitäten ist die Überzeugung vieler US-Politiker, dass ihr Land stark genug sei, „überall Monster zu finden und auch zu besiegen“. Aber die Erfahrungen aus den Kriegseinsätzen in Afghanistan und im Irak zeugen davon, dass das Potenzial der USA eher gering ist.
Der Mythos von der „Auserwähltheit“ der eigenen Nation – neben der Überzeugung vom „Führungsanspruch“ – zwingt die Amerikaner, ihre Präsenz selbst in den entlegensten Regionen der Welt auszubauen und ihre Dienste dort anzubieten, wo niemand sie um Hilfe bittet. Aber der allmähliche Ausstieg Washingtons aus der Syrien-Regelung, seine nachlassende Einflusskraft im Nahen Osten und in Asien beweisen, dass die „Nachfrage“ nach US-Führung geringer wird.
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Miller und Sokolsky warnen die neue US-Administration vor dem „Hochmut der Machthaber“. „Es ist sehr leicht, Stärke mit wahren Tugenden zu verwechseln und die übliche Verantwortung als außerordentliche Mission des Volkes darzustellen“, so die Autoren.
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