„Ich habe einen sehr tiefblickenden, denkenden Menschen mir gegenüber gesehen, der nicht von der einen zur anderen Wahl lebte – das war ihm auch nicht wichtig – und eine sehr entfernte Perspektive im Kopf behielt. Sehr gründlich, tief, basierend auf dem Wissen und seiner eigenen Erfahrung als Staatsmann eines der größten europäischen Länder“, so Putin.
Die Anschauungen des damaligen Kanzlers auf die zukünftigen russisch-deutschen Beziehungen hätten einen sehr großen Einfluss auf ihn gehabt.
„Sie haben mich nicht nur stark beeindruckt, sondern auch in gewissem Maße weitgehend meine eigene Sichtweise auf diese Prozesse verändert“, räumte Putin ein.

Dabei teile Putin nicht die Meinung, Kohl habe sich verkalkuliert, als er das Ende des Kalten Krieges verkündete.
„Bei uns laufen alle Prozesse wie bei einem Pendel ab – in die eine und dann in die andere Richtung.“
Er sei sich jedoch sicher, dass alles zwangsläufig wieder ins Gleichgewicht komme und „wir unsere Bemühungen für den Kampf mit den heutigen Herausforderungen bündeln werden. Nur auf diese Weise werden wir diese überwinden können.“
„Mein Beileid für die Angehörigen Helmut Kohls, dem deutschen Volke. Ich hoffe sehr darauf, dass die Ideen, die er äußerte und formulierte, in der Zukunft umgesetzt werden.“
Zuvor hatte Wladimir Putin an Helmut Kohls Worte erinnert, Russland und Europa würden zusammen gehören. Laut Putin ist Moskau bis heute für ein solches Szenario offen. Helmut Kohl, Ex-Bundeskanzler (1982 —1998) und CDU-Bundesvorsitzender (1973 — 1998), ist im Alter von 87 Jahren verstorben, wie sein Anwalt Stephan Holthoff-Pförtner am Freitag mitteilte. Er starb in seinem Haus in Ludwigshafen.
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