Schon am nächsten Tag nach der Bundestagswahl erschien auf dem Internetportal Interia.pl ein Artikel mit der Überschrift „Jaroslaw Kaczyński: Deutschland wird Reparationen an Polen nicht ablehnen“. Der Vorsitzende der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) wiederholte dies auch in einem Interview mit der Wochenzeitung „Sieci Prawdy“.
„Es gibt keine Rechtsgrundlage, laut der Deutschland unsere Forderung ablehnen kann“, so Kaczyński. „Hier muss man konsequent handeln und den ganzen Prozess in Etappen aufteilen.“
„Kaczyński versucht, sich der polnischen Gesellschaft als gutmütiger Onkel zu präsentieren, der im Handumdrehen Milliarden Zloty aus Deutschland bringen wird“, sagte Senyszyn zu Sputnik. Das alles sei jedoch schlicht „leeres Gerede“.
Die Polen seien für den Einfluss der PiS anfällig und erinnerten sich nicht an ihre Geschichte, so Senyszyn. Ihre Landleute hätten vergessen, wie sie Schlesien, Pommern, Ermland und Masuren bekommen hätten. „Heute hat Polen die bestmöglichen Grenzen“, betonte sie.
Einen ernsten Konflikt zwischen Deutschland und Polen hält sie aber für unwahrscheinlich: „Ich glaube nicht, dass das zu einem heftigen Konflikt führen wird, wenn man Polens Forderungen nicht ernst nehmen wird. Deutschland wird sie einfach ignorieren.“
Im August hatte Warschau erneut Reparationsforderungen an Deutschland erhoben. Es soll um insgesamt 840 Milliarden Euro gehen.
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