Erst Spionagesatelliten, jetzt die Pläne zur Stationierung von Angriffswaffen im Erdorbit: Dass der Weltraum zu einem potentiellen Schlachtfeld werde, hätten hochrangige Pentagon-Beamte mehrmals schon erklärt, sagte Leonkow dem Portal „rueconomics“.
„Die Amerikaner militarisieren den Weltraum“, betont er. Es gehe Pentagon dabei um die Militärdoktrin des „globalen Blitzschlags“. „Den ersten Teil dieser Doktrin haben die USA schon umgesetzt, mit der Entwicklung der ballistischen Rakete Trident II, die ihre Ziele hochpräzise treffen kann“, erklärt der Analyst.
Der zweite Teil der Doktrin: Die Stationierung von Angriffswaffen im Weltall. Geplant sei, Festkörperstäbe für einen Luftschlag aus dem Weltall einzusetzen. „Im Erdorbit abgeschossen treffen die Stäbe das Bodenziel mit einer kinetischen Energie, die einer Explosion ähnlich ist. Doch ist der Angriff nicht atomar, das attackierte Gebiet wird nicht verseucht“, erklärt der Fachmann.„Zudem sind in einer Reihe von Testprogrammen mit der X-37B die Manövrierbarkeit und die Zielgenauigkeit dieser Fähre geprüft worden. Künftig soll sie Satelliten im erdnahen Orbit inspizieren und auch vernichten können. Die Fähre kann auch dazu dienen, eine große Anzahl von Angriffsgeräten in die Erdumlaufbahn zu transportieren“ – kurzum: „Die Amerikaner starten ein Wettrüsten im Weltall“, so Leonkow.
Moskau optimiert im Gegenzug seine Raketenabwehr: „Bald treten die Raketensysteme A-235 Nudol den Dienst bei den russischen Streitkräften an, Sie können Luft- und Weltraumziele bekämpfen, auch manövrierbare Satelliten. Auch die Raketensysteme S-500 mit hoher und mittlerer Reichweite – derzeit werden sie von russischen Rüstungsfirmen entwickelt – können als Raketenschild eingesetzt werden. Wenn US-Satelliten über Russland also als Angriffswaffen identifiziert werden, werden sie vernichtet.“
Doch habe Peking bei der Entwicklung von Raketenabwehrwaffen inzwischen gute Ergebnisse erzielt: „Ein Satellit in 800 Kilometern Höhe ist abgeschossen worden – das ist durchaus ein Rekord.“
Eigentlich müsse der Weltraum eine waffenfreie Zone bleiben – so sehe es ein internationales Abkommen vor, erklärt der Experte. Moskau habe Washington angeboten, dies durch ein zusätzliches bilaterales Abkommen zu bekräftigen. Die USA hätten abgelehnt. „Damit hat Washington schon in 2011 seine Absicht zur Militarisierung des Weltraums deutlich zu erkennen geben.“
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