
Viele serbische Analytiker waren über die Sendung empört: Sie warfen „National Geographic“ vor, die Serben als Kriegsverbrecher darzustellen. „Schon seit 25 Jahren beobachten wir viele ähnliche Versuche, die Serben als Kriegsverbrecher im ehemaligen Jugoslawien darzustellen. In diesem Sinne ist das nicht überraschend“, zitiert die Nachrichtenagentur SRNA den Schriftsteller Vladimir Kecmanovic. Der Analytiker Dragomir Andjelkovic hat Freemans Sendung inzwischen als „Propaganda“ bezeichnet, der man systematisch entgegenwirken solle.
Dass das Srebrenica-Massaker ein unsägliches Kriegsverbrechen ist, kann wohl niemand abstreiten. Das Problem ist laut Analytikern jedoch, dass in der Sendung, die sich als Dokumentation präsentiert, die serbischen Opfer des Bosnienkrieges oder der Massenmord an der serbischen Zivilbevölkerung bei dem Angriff auf Kravica 1993 mit keinem einzigen Wort erwähnt werden. Es sei auch kein einziges Interview mit einer serbischen Person geführt worden, die erzählen könnte, wie im Zeitraum von 1992 bis 1995 etwa 6600 Serben im Großraum Sarajewo getötet worden seien.

„Das ist oft bezeichnend für große Nationen: Sie glauben, die klügsten zu sein und alles zu wissen. In der Tat sind sie einfach unwissend. Der Mann hat keine Ahnung, wovon er da redet. Aber er gibt sich so, als wüsste er alles“, sagte Mandic gegenüber Sputnik.
Das Schrecklichste sei dabei, dass den US-Vertretern keine Folgen für solche Äußerungen drohten. „Weder für die Worte, noch für die Bombardements, noch für die Tode“, so der Regisseur weiter.
Sein Kollege Stanko Crnobrnja nannte Freeman in einem Gespräch mit Sputnik einen „politischen Dilettanten“, der, wie auch andere Hollywood-Stars, verschiedene Hotspots „ritualmäßig“ besuche.

Sein Kollege Bratislav Petcovic ist sich in dieser Frage jedoch nicht so sicher: „Es geht eher um ein Honorar. In Amerika kann man alles kaufen, die Frage ist nur, wie viel man hinzublättern bereit ist.“
Im September vergangenen Jahres hatte Freeman mit einem antirussischen Werbespot für Aufsehen gesorgt: Darin versuchte er, seine Landsleute zu überzeugen, dass Russland sich heimtückisch in die US-Wahl eingemischt habe, weil Präsident Wladimir Putin über den Zerfall der Sowjetunion noch immer „sauer“ sei und sich so an Amerika rächen wolle.
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