Die Wahlbeteiligung der Deutschtürken und Russlanddeutschen bei der Bundestagswahl sei 2017 niedriger gewesen als bei Deutschen ohne Migrationshintergrund – 61 Prozent respektive 76,2. Dabei hätten weniger Russlanddeutsche (58 Prozent) an der Wahl teilgenommen als Deutschtürken (64 Prozent).

Bei früheren Bundestagswahlen hätten Russlanddeutsche noch mehrheitlich für die CDU/CSU gestimmt. Diesmal seien es 27 Prozent gewesen. Die Deutschtürken wählten im September der Studie zufolge bevorzugt die SPD (35 Prozent).
15 Prozent der Russlanddeutschen hätten zudem für die AfD votiert. Ein Drittel von diesen AfD-Wählern, die auch im Jahr 2013 an der Bundestagswahl teilgenommen hatten, hätten damals noch für die Union gestimmt (36 Prozent). Professor Achim Goerres stellt allerdings klar: "Aber sie (die AfD – Anm. d. Red.) blieb als dritte Kraft hinter der Union und den Linken weit hinter den Erwartungen zurück, die medial geschürt wurden."
Am wenigsten seien bei den Russlanddeutschen die Grünen beliebt – nur acht Prozent der Wähler hätten ihnen ihre Stimme gegeben.

Interessanterweise ist die Mehrheit der Deutschtürken (66 Prozent) der Studie zufolge gegen die EU-Mitgliedschaft der Türkei.
Für die Studie wurden insgesamt 500 Wähler mit sowjetischem oder postsowjetischem Hintergrund sowie türkischstämmige Deutsche befragt. Etwa 8,7 Millionen Wahlberechtigte in Deutschland haben einen Migrationshintergrund, so die Forscher.
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