„Solche, sozusagen, apokalyptischen Ausdrücke darf man in dieser Situation kaum verwenden. Denn die britische Seite muss, sagen wir, früher oder später auch ihren Kollegen, die in dieser Situation ihre Solidarität mit London ausgesprochen haben, überzeugende Beweise vorlegen“, so Peskow.
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Die Vergiftung Skripals
Sergej Skripal, einst Oberst des russischen Militärnachrichtendienstes GRU, war 2004 als Agent des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 entlarvt und von einem Militärgericht wegen Hochverrats zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Sechs Jahre später wurde Skripal gegen russische Agenten ausgetauscht.
Am 4. März dieses Jahres wurden der 66-jährige Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht, wo beide ins Koma fielen. Medienberichten zufolge sollen 21 Personen in Mitleidenschaft gezogen worden sein, darunter auch ein Polizist.
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Die britischen Behörden vermuten einen Anschlag. Die genauen Umstände sind noch unklar. Doch Premierministerin May erklärte am Montag, dass hinter dem mutmaßlichen Giftanschlag „höchstwahrscheinlich“ Russland stehe.
Am Mittwoch hatte May Maßnahmen gegen Russland angekündigt, darunter die Ausweisung von 23 russischen Diplomaten aus London. Zudem stelle Großbritannien alle bilateralen Kontakte zu Russland ein und ziehe die Einladung für den russischen Außenminister, Sergej Lawrow, nach London zurück.In einer Erklärung der Staats- und Regierungschefs vom 15. März hatten Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die USA den Vorfall in Salisbury als einen Übergriff gegen die Souveränität Großbritanniens bezeichnet.
Russland weist die Vorwürfe zurück und erklärte sich bereit, an den Ermittlungen teilzunehmen. London verweigert Moskau ohne Angabe von Gründen den Zugang zu den Ermittlungsmaterialien. Außenminister Sergej Lawrow rief Großbritannien auf, den Verpflichtungen aus der Chemiewaffenkonvention nachzukommen.
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