Den Worten des Journalisten zufolge wollte der Staatschef sich als „Musterschüler“ der Nato und der Europäischen Union positionieren, indem er vor der Hintergrund der „Russland-feindlichen Hysterie“, die nach dem Mordversuch am ehemaligen GRU-Mitarbeiter Sergej Skripal angeheizt wurde, den russischen Stand ignorierte.
Laut Hureaux verliert sich der Skandal mit dem Ex-Spion vor dem Hintergrund der Geschichte der Beziehungen zwischen Frankreich und Russland. „Was ist diese Krise wert im Hinblick auf die gemeinsamen Kämpfe, die in den Jahren 1914 bis 1917 und 1941 bis 1945 geführt wurden, und auf Millionen gefallene Russen, die die Feinde Frankreichs zu besiegen halfen? Macron behauptet, Philosophie zu kennen. Ob er die Geschichte kennt?“, fragt Hureaux.Ihm zufolge zeigt Leo Tolstoi in seinen Werken, dass die russische Elite während der Invasion Napoleons in Russland ihre Begeisterung für die französische Kultur beibehalten habe und „nicht so lächerlich wirkte, wie die heutige Machtspitze“ in Frankreich.
Wie Macron zuvor erklärt hatte, ist er mit der Haltung Londons im Fall Skripal solidarisch und unterstützt die Erklärung der Staatschefs der USA, Deutschlands und Großbritanniens, laut der Moskau die volle Verantwortung für den Giftanschlag auf den Ex-Offizier des Militärnachrichtendienstes GRU und seine Tochter trage.
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