Laut der Zeitung sehen sich die Bundeswehr und die Streitkräfte anderer Nato-Staaten vom nächsten Jahr an mit einer möglichen Einschränkung ihrer Einsatzfähigkeit konfrontiert. Denn: Die russische Chartergesellschaft, die mehr als zehn Jahre lang einen Großteil von schwerer Kampftechnik in Einsatzgebiete wie Afghanistan oder Mali transportiert hatte, steht ab Januar nur noch eingeschränkt zur Verfügung.
Das Blatt verweist darauf, dass die deutsche Luftwaffe nicht über strategische Transportflugzeuge verfüge, die schwere Geschütze, Panzer, Transport- und Kampfhubschrauber an Bord nehmen könnten. Auch das neue Transportflugzeug A400M sei für einige dieser „Transportstücke in Übergröße“ nicht geeignet.Wegen Verzögerungen in der Produktion des A-400M war vor mehr als zehn Jahren ein Vertrag mit dem damaligen russisch-ukrainischen Gemeinschaftsunternehmen „Ruslan“ geschlossen worden. Am Flughafen Leipzig/Halle standen fortan immer zwei Antonow-Jumbos abrufbereit zur Verfügung, weitere Flugzeuge konnten in bestimmten Stundenfristen zusätzlich gebucht werden. Nach der Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine wurden mit den bisherigen Joint-Venture-Partnern – dem ukrainischen Flugzeughersteller und dem russischen Transportunternehmen Volga-Dnepr – neue Verträge geschlossen. Demnach stellte die russische Seite zwölf und die ukrainische Seite nur sieben Flugzeuge zur Verfügung.
„Sollte die Vertragsverlängerung mit Volga-Dnepr tatsächlich ausbleiben, müsste die Nato, und mithin die Bundeswehr, im nächsten Jahr andere Transportmittel für ihre schwersten Lasten finden“, so die Zeitung.Sie erwähnt in diesem Zusammenhang die Äußerung des verteidigungspolitischen Sprechers der Grünen, Tobias Lindner, laut der der strategische Lufttransport eine Art Achillesferse der Nato sei und die russische Seite eine gezielte Absicht hege, diese Schwäche zu treffen. Nach Meinung des Abgeordneten sei nun ein „Plan B“ nötig, um die strategischen Lufttransport-Fähigkeiten der Nato und damit auch der Bundeswehr aufrechtzuerhalten.
In dieser Woche war bekannt geworden, dass die russische Volga-Dnepr-Gruppe der Nato ab dem 1. Januar 2019 keine Dienste mehr zur Beförderung von Gütern in Übergröße mit Flugzeugen An-124-100-Ruslan anbieten wird.
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