„Sein Agieren verwundert und befremdet mittlerweile viele", zitiert das Magazin den ehemaligen CSU-Chef Erwin Huber.
Die anfänglich volle inhaltliche Zustimmung der CSU-Abgeordneten im bayerischen Landtag zu Seehofers Asylpolitik sei „einem Ratespiel gewichen".
Hinsichtlich der Alleingänge von Seehofer äußerte Huber, man könne eine Volkspartei „nicht vom Raumschiff aus steuern".
Auch die Parteibasis leistet einen gewissen Widerstand gegen die Parteiführung. Nach Angaben des „Spiegel" hatte der Flüchtlingsstreit von CDU und CSU einen „regen Zulauf" in der Initiative „Union der Mitte" ausgelöst, die von liberalkonservativen Mitgliedern der Schwesterparteien gegründet worden war, um einem möglichen Rechtsruck der Union in der Flüchtlingsdebatte vorzubeugen. Seit drei Wochen soll die Zahl der Unterstützer auf 1200 gewachsen sein.
Die Initiative beruft sich in einem Bericht auf einen Brandbrief des Bürgermeisters der oberbayerischen Gemeinde Hebertshausen, Richard Reischl (CSU), seine Partei behandele „manche Menschen wie Dreck", um Stimmen am rechten Rand zu fischen.
Seehofer hatte für Unmut gesorgt, als er bei der Vorstellung seines „Masterplans Migration" sich über 69 Abschiebungen an seinem 69. Geburtstag gefreut hatte. „Hier ist ein Damm gebrochen, dahinter kommt man nicht mehr so leicht zurück", sagte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD). Das gesamte politische Klima in Deutschland sei vergifteter denn je.
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