In zehn Arbeitsgruppen befassen sich die Teilnehmer u.a. mit den Themen Deutsch-russische Beziehungen und die europäische Sicherheit, EU und Eurasische Wirtschaftsunion, Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt, zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit, Medien und Vertrauen in der Gesellschaft, deutsch-russische Kooperationsmöglichkeiten im kulturellen Bereich, darunter Perspektiven gemeinsamer Forschungen und Restaurierungsarbeiten an Kulturdenkmälern in Syrien und im Irak, ökologische Transformation sowie umweltpolitische Entwicklungen in Deutschland und Russland.
Das Bundestagsmitglied Roderich Kiesewetter sagte im Gespräch mit Sputnik, dass die deutsch-russischen Beziehungen heute besser seien, als ihr Ruf. Die engen Treffen zwischen Angela Merkel und Wladimir Putin, zwischen Gerassimow (Vize-Verteidigungsminister der RF), dem Kanzleramt und den Außenministern zeigen, dass die Bundesrepublik Deutschland und Russland vertrauensvoll zusammenarbeiten.
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Roderich Kiesewetter, MdB, Obmann für Außenpolitik der CDU\CSU-Fraktion im Auswärtigen Ausschuss:
„Aber, wir haben das jetzt auch hier während der Debatte gesehen, die Beziehungen müssen verbessert werden. Die eigentliche Herausforderung ist, und da eskaliert es leider ein bisschen, dass Russland nicht versteht, wie sehr wir um die Ukraine besorgt sind. Und darüber müssen wir intensiver diskutieren. Es liegt an beiden Seiten, wir müssen auch mehr Druck auf die Ukraine machen. Ich glaube aber, langfristig, dass Deutschland und die EU ein ganz großes Interesse haben, mit Russland zu kooperieren. Da gibt es auf beiden Seiten etwas zu verbessern. Der Vorgang Skripal muss ausgeräumt werden. Ich hoffe, dass wir innerhalb der nächsten zwei-drei Jahre soweit sind. Ich würde mich sehr freuen, wenn nach den Europa-Wahlen ein neues Klima der europäisch-russischen Zusammenarbeit entsteht.“
Wjatscheslaw Nikonow, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Forschung in der Staatsduma der Föderalen Verssammlung Russlands:
„Die USA führen einen Cyberkrieg gegen die ganze Welt, und wir wissen, dass viele US-Zentren dieses Krieges sich in Deutschland befinden. Was die rechtlichen Normen im Cyberraum angeht, so ist Russland im Laufe der letzten Jahre immer konsequent dafür eingetreten, dass die rechtliche Basis für den Cyberraum geschaffen wird. Aber kein einziger Vorschlag unsererseits wurde von den Vereinigten Staaten unterstützt. Sie wollen für sich keine Grenzen gesetzt bekommen in diesem Bereich.“
Dr. Franz Josef Jung, Bundesverteidigungsminister a.D., zeigte sich besorgt, dass der Russland-Nato-Rat an Effektivität verloren hat. Er selbst habe immer die Auffassung vertreten, so Jung, dass der Russland-Nato-Rat wieder viel effektiver eingerichtet werden sollte, und zwar auf Ministerebene, und dass es wieder einen gegenseitigen Informationsaustausch gebe.
Dr. Franz Josef Jung, Bundesverteidigungsminister a.D.:
„Wenn wir in diese Richtung weitergehen, dann wäre das eine Grundlage, wieder zu mehr Vertrauen zu kommen, auch im Interesse der europäischen Sicherheit. Mein Wunsch wäre, dass wir wieder zu einer besseren Zusammenarbeit kommen. Ich habe nun selbst damals in meiner Funktion als Verteidigungsminister die Diskussion mitgeführt über die strategische Partnerschaft mit Russland auch in der Zusammenarbeit mit der Nato. Und ich will mir wünschen, dass die Nato-Russland-Ministerkonferenz einberufen wird, damit nicht von unvollständigen Informationen sich immer mehr Eskalation entwickelt“, sagte der Bundesverteidigungsminister a.D. für Sputnik.
Kaum jemand bezweifelt, dass die russisch-deutschen Beziehungen heute viel zu wünschen übrig lassen. Matthias Platzeck, Vorsitzender des Vorstands des Deutsch-Russischen-Forums, bezeichnete sie im Sputnik-Interview sogar als katastrophal. Aber nur in der Politik, fügte Platzeck hinzu.
Matthias Platzeck, Vorsitzender des Vorstands des Deutsch-Russischen-Forums:
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