Dennoch ist der Hackerangriff, bei dem sowohl dienstliche Korrespondenz als auch ganz persönliche Daten wie Chatverläufe und private Fotos der Betroffenen auf Twitter veröffentlicht wurden, am Freitag Gesprächsthema Nummer 1. Bekannt geworden ist der Hackerangriff am Donnerstag. Zuvor sind die Daten wochenlang weitgehend unbemerkt auf Twitter verbreitet worden.
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Im Bundestag sollen nach ersten Informationen Politiker aller Fraktionen bis auf die AfD betroffen sein. Justizministerin Katarina Barley (SPD) sprach laut dpa von einem „schwerwiegenden Angriff“. Ziel der Hacker sei es, das Vertrauen in unsere Demokratie und ihre Institutionen zu beschädigen.
Linken-Abgeordneter Niema Movassat fragt sich, wie viele andere auch, warum die AfD offenbar als einzige Fraktion nicht von dem Angriff betroffen war.
Bemerkenswert an diesem #Hackerangriff ist, dass 1. persönliche Daten der Abgeordneten abgegriffen wurden wie Adresse, Telefonnummer, Passwörter usw. Und 2. Die AfD als einzige Partei und Fraktion nicht betroffen ist. Ein Schelm wer böses dabei denkt.https://t.co/a9vhDhaI2J
— Niema Movassat (@NiemaMovassat) 4. Januar 2019
Und Saskia Esken (SPD) denkt einen Schritt weiter und stellt eine Verbindung zum rechtsradikalen Netzwerk “Hannibal” in der Bundeswehr her.
Hat eigentlich schon jemand die Liste der gehackten Personen mit der #Hannibal-Liste abgeglichen? #Hackerangriff
— Saskia Esken (@EskenSaskia) January 4, 2019
Für FDP-Politiker Christoph Meyer steht zwar noch nicht fest, ob seine eigenen Daten betroffen sind. Aber dass eine bessere Bildung in Sachen Digitales auch einen besseren Schutz vor derartigen Angriffen bieten würde, scheint für ihn auf der Hand zu liegen.
Der #Hackerangriff auf den #Bundestag und womöglich auch auf mich und mein Büro (wir prüfen das noch), zeigt doch, dass nicht nur Schule einen #Digitalpakt braucht. #Digitalisierung begreifen heißt, alle Aspekte anzuerkennen und mögliche Risiken zu kennen. TM pic.twitter.com/yU7a8olLzW
— Christoph Meyer (@ChristophFDP) 4. Januar 2019
Vor zu viel Hysterie in der öffentlichen Debatte warnt Tino Sorge (CDU):
Bin gespannt, wie die #Medien diesen Spagat hinbekommen. Wichtig ist, wie wir (auch in der gesellschaftlichen Diskussion) aus derartigen (kriminell motivierten) Hackerattacken lernen. Hysterie & pauschale Behauptung von Gefahren der #Digitalisierung wären aber wenig hilfreich. https://t.co/bxZi5cCvXM
— Tino Sorge (@TinoSorge) 4. Januar 2019
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Und Diether Dehm (Linke) bringt es auf den Punkt: Soll etwa schon wieder der Russe schuld sein?
#Hackerangriff gerade „Strafantrag gegen Unbekannt“ gestellt, weil auch meine Daten ausgespäht und publiziert. Sollte aber im Laufe der nächsten Stunden von den üblichen Medienagenten Wladimir Putin für Hacker-Angriff verantwortlich geredet werden, zieh ich Strafantrag zurück.
— Diether Dehm (@Diether_Dehm) 4. Januar 2019
Im Laufe des Tages werden weitere öffentliche Stellungnahmen von Abgeordneten des Bundestages erwartet. Die SPD-Fraktion hat eine Sondersitzung des Internetausschusses des Bundestages beantragt.
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