Was die Explosion in der Provinzhauptstadt Tscharikar ausgelöst hat, ist dem Innenministerium zufolge noch unklar. Die Zahl der Todesopfer sei auf 24 gestiegen, berichtet der TV-Sender 1TV unter Berufung auf den Chef des lokalen Krankenhauses. Weitere 31 Menschen seien verletzt worden.
Eine Sprecherin des Gouverneurs von Parwan sagte, eine an einem Polizeiauto angebrachte Bombe sei am Eingang der Wahlkampfveranstaltung in die Luft geflogen. Andere Provinzräte sprachen davon, dass eine Bombe an einem Motorrad fixiert gewesen sei. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass sich Tausende Menschen unter freiem Himmel für die Veranstaltung versammelt hatten.
Footage of President Ghani's campaign gathering in #Parwan before the blast. #Afghanistan pic.twitter.com/N729lG5Gve
— TOLOnews (@TOLOnews) 17 сентября 2019 г.
Bisher bekannte sich niemand zu dem Angriff. Die radikalislamischen Taliban hatten Anfang August zu einem Boykott der Präsidentschaftswahl in Afghanistan aufgerufen und gleichzeitig mit Gewalt gedroht. Die Bevölkerung solle sich von Wahlveranstaltungen fernhalten, um nicht zu einem potenziellen Ziel zu werden, hieß es.
Der afghanische Sender Tolo News berichtete unterdessen von einer Explosion in der Hauptstadt Kabul. Die Explosion ereignete sich demnach unweit des Massoud-Platzes in der Nähe der US-Botschaft. Näheres war zunächst nicht bekannt.
Die Präsidentschaftswahl in Afghanistan ist für den 28. September angesetzt. Der erste Tag des Wahlkampfs war Ende Juli von einem schweren Anschlag überschattet worden. Bei einem Autobomben-Angriff auf das Büro des Vizepräsidentenkandidaten Amrullah Saleh in der Hauptstadt Kabul wurden mehr als 20 Menschen getötet. Aufgrund der schlechten Sicherheitslage ist zudem die Durchführung der Wahl in vielen Gebieten gefährdet.
Die Taliban lehnen Wahlen ab. In der Vergangenheit haben sie immer wieder Wahlveranstaltungen und Wahllokale angegriffen. Der erste Tag der Parlamentswahl im Oktober des Vorjahres war nach Angaben der UN-Mission in Afghanistan (Unama) der Tag mit der höchsten Zahl an zivilen Opfern im Jahr 2018.
sp/ae/dpa
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