„Was für eine freche Anmaßung!“, reagierte Juso-Chef Kevin Kühnert sofort auf Twitter auf den Vorschlag Maaßens. Der glücklose CDU-Politiker schrieb am Dienstagabend, er empfehle den SPD-Genossen für die Wahl zum Vorsitzenden den Bundesfinanzminister Olaf Scholz, weil dieser „ein guter Mann für die SPD ist, wesentlich besser als Walter-Borjans“.
Liebe Genossen,
— Hans-Georg Maaßen (@HGMaassen) 19 ноября 2019 г.
ich empfehle Euch für die Wahl zu Eurem SPD-Vorsitzenden den Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Ich hatte ihn erstmals beim Visa-UA kennengelernt. Ein guter Mann für die SPD, wesentlich besser als Walter-Borjans! Olaf Scholz genießt mein Vertrauen!
(hgm)
„Ein Genosse ist ein Verbündeter, ein Mitstreiter, wir sagen auch: ein Kampfgenosse. Auf jeden Fall beschreibt dieser Begriff nicht das Verhältnis von Hans-Georg Maaßen zu Mitgliedern der SPD“, schrieb Kühnert weiter. Der 30-Jährige will auf dem bevorstehenden SPD-Parteitag Anfang Dezember selbst in den SPD-Vorstand aufrücken. Dies bestätigte er gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ in der Dienstagsausgabe.
Ein Genosse ist ein Verbündeter, ein Mitstreiter, wir sagen auch: ein Kampfgenosse. Auf jeden Fall beschreibt dieser Begriff nicht das Verhältnis von @HGMaassen zu Mitgliedern der #SPD. In meinen Augen ausdrücklich auch nicht zu #TeamGeywitzScholz. Was für eine freche Anmaßung! https://t.co/Mi2LYOivqE
— Kevin Kühnert (@KuehniKev) November 19, 2019
„Auf der Liste der Menschen, von denen die SPD nun wirklich keinen Rat braucht, steht Maaßen ganz weit oben“, reagierte die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis unter dem Hashtag #EinfachMalDieKlappeHalten. Die Abgeordnete Daniela Kolbe zeigte sich ebenso beleidigt. „Ist das ein Fake? KEIN Sozi hat es verdient, von Ihnen empfohlen zu werden!! Da stehen wir drüber!“, twitterte sie ihrerseits.
Andere Twitter-Nutzer legten amüsiert nach. „Er genießt also das Vertrauen von Hans Georg Maaßen... dann wüsste ich ja schon mal sicher, wen ich nicht wählen würde“, schmunzelte auch LeFloid, ein Youtube-Blogger mit über einer Million Follower. „Wer die vergifte „Wahlempfehlung“ von Herrn Maaßen ernst nimmt, muss die Namen von Saskia und Klara durchstreichen. Und sein ‘Liebe Genossen’ kann er sich sonstwo hinstecken; wir sind besser als das #unsereSPD“, empörte sich der als grüner Sozialdemokrat proklamierte Nutzer James.
„Wahlempfehlungen von Maaßen sind wie Weihnachtsgeschenke, die keine*r haben möchte“, mischte sich der Grünen-Politiker Ali Baş ein. „Aus meiner Sicht hat Maaßen ein Interesse daran, dass Scholz/Geywitz NICHT Vorsitzende werden. Ich denke er weiß, dass er mit seiner Empfehlung Scholz eher schadet als hilft“, schrieb der Nutzer Robert Zimmermann.
Bei der SPD sind die Parteimitglieder seit Dienstag aufgerufen, über die neuen Vorsitzenden abzustimmen. Scholz stellt sich mit der Kandidatin aus Brandenburg Klara Geywitz zur Wahl.
lk/sb
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