In einem Brief an die britische Innenministerin Priti Patel, aus dem die Nachrichtenagentur PA und andere Medien am Montag zitierten, heißt es, dass sich Assange in Lebensgefahr befindet. Sowohl die körperliche als auch die psychische Verfassung Assanges müsse von Experten überprüft werden, hieß es weiter. Im Gefängnis habe sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechtert.
„Sollte die dringende Untersuchung und Behandlung nicht erfolgen, haben wir, auf Grundlage der derzeit verfügbaren Erkenntnisse, die dringende Sorge, dass Herr Assange im Gefängnis sterben könnte“, zitieren britische Medien aus dem Brief, den laut „Guardian“ unter anderem Ärzte aus Großbritannien, Australien, Deutschland und Schweden unterzeichnet haben.
„Wir dürfen keine Zeit verlieren“, heißt es.
Die Ärzte stützen ihre Bewertung laut „Guardian“ auf Augenzeugenberichte über einen Auftritt Assanges im Oktober vor einem Londoner Gericht sowie auf einen Bericht des UN-Sonderberichterstatters für Folter, Nils Melzer. Dieser hatte gesagt, Assange zeige typische Anzeichen von „psychologischer Folter“.Am 25. Februar beginnt die Verhandlung zu einem Auslieferungsantrag der US-Justiz. Diese wirft Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Bei einer Verurteilung in allen 18 Anklagepunkten drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.
Seit April sitzt Assange im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Osten Londons, nachdem ihm das Asyl in der ecuadorianischen Botschaft entzogen worden war. Er hatte sich dort jahrelang verschanzt, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort wurde wegen Vergewaltigung gegen ihn ermittelt. Die schwedische Staatsanwaltschaft hat inzwischen die Ermittlungen eingestellt.
as/dpa
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