Es sei „ganz den USA überlassen, zu wählen, welches Weihnachtsgeschenk sie erhalten“, erklärte das Außenministerium in Pjöngjang am Dienstag in Anspielung auf eine von Nordkorea selbst gesetzte Frist bis zum Jahresende. Nordkorea habe es nicht mehr nötig, „zu verbergen, was es von nun an tun wird“, wurde der für USA-Fragen zuständige Vizeaußenminister Ri Thae Song zitiert. Konkreter wurde Ri nicht. Nordkorea-Experten werten die Aussagen als verdeckte Warnung in Richtung der USA.
Ankündigung von neuen Atomtests?
Hinter der Erklärung wird die Drohung vermutet, dass Nordkorea sein Moratorium für Atomversuche sowie Test von Langstreckenraketen aufheben könnte. Experte Ankit Panda schrieb auf Twitter, Ris Äußerungen könnten „Vorbereitungen für Aktivitäten nach dem Neujahr andeuten, die leicht von Satelliten beobachtet werden können, zum Beispiel die Vorbereitung eines Satellitenstarts in Sohae“.
The “no need to hide” may foreshadow preparations for post-New Year activity that might become easily observable by satellite, i.e., satellite launch prep at Sohae, for instance. #NorthKorea https://t.co/9LqtDRpsWc
— Ankit Panda (@nktpnd) December 3, 2019
Nordkorea Vizeaußenminister unterstellte den USA, mit ihrem Wunsch des Dialogs tricksen zu wollen. Die US-Regierung wolle Nordkorea hinhalten und den Dialog für eigene politische Interessen nutzen.
Gespräche nur nach neuen Vorschlägen der USA
Die Führung in Nordkorea hatte zuletzt in mehreren Erklärungen deutlich gemacht, an neuen Atomgesprächen mit den USA nicht interessiert zu sein, solange Washington keine neuen Vorschläge mache. Pjöngjang setzte eine Frist dafür bis zum Ende des Jahres.
Die Verhandlungen sind seit dem gescheiterten Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Februar in Vietnam nicht mehr vorangekommen. Beide Seiten konnten sich nicht über den Abbau der nordkoreanischen Atomwaffen einigen.
Letzte Woche hatte Pjöngjang den erfolgreichen Test eines Mehrfach-Raketenwerfersystems bestätigt.
bs/dpa
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