Die russische Tageszeitung „Iswestija“ titelt: „Fliegende Schiffe sollen für die Marine gebaut werden.“ Nach ihren Angaben ist es in Russland geplant, die Produktion großer Luftkissen-Landungsboote des Projekts 12322 Subr (dt. „Wisent“, Nato-Codename: Pomornik-Klasse) wiederaufzunehmen.
Ein solches Schiff ist in der Lage, drei Panzer oder zehn Mannschaftstransporter mit Marineinfanteristen an Bord zu nehmen. Der Bau soll im kommenden Jahr beginnen, wie die Zeitung schreibt.Der russische Militärexperte Andrej Frolow sagte dem Blatt, die Herstellung von Gasturbinen beginne im Produktionswerk Saturn (Gebiet Jaroslawl). Dies ebne den Weg dazu, Subr-Schiffe wieder zu bauen: „Das sind gute Schiffe, für die es immer eine Nische gibt“. Er prognostizierte, dass sie in mehr oder weniger isolierten Meeren besonders gefragt sein könnten – wie etwa im Schwarzen und im Kaspischen Meer oder in der Ostsee.
Die zur Verfügung stehenden Landungsschiffe der Projekte Djugon und Gjursa reichen laut Frolow nicht aus, um den Bedarf der Kriegsflotte zu decken:
„Wir haben bisher keine guten Dieseltriebwerke, was eigentlich Probleme mit Djugon-Schiffen verursachte. Subr-Schiffe haben sich gut bewährt. Sie waren sogar im Ausland gefragt.“
Ein Subr-Schiff ist 57 Meter lang und 20 Meter breit. Seine Wasserverdrängung beträgt 535 Tonnen. Mit seinen Gasturbinen sowie Antriebs- und Hubpropellern kann es eine Geschwindigkeit von rund 130 km/h erreichen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein „Wisent“ für gegnerische Radare wenig auffällig ist, weil er sich in einer gigantischen Wolke von Wasserspritzern fortbewegt. Diese machen seine Umrisse auf Bildschirmen unscharf.
Neben eigentlichen Transporten ist ein solches Schiff außerdem fähig, Minensperren zu werfen und bei Bedarf auch Feuerunterstützung für die Landungskräfte zu leisten. An Bord gibt es zwei Mehrfachraketenwerfer des Typs Grad-M.
Anfang der 1990er Jahre hatte die sowjetische Kriegsflotte über acht Subr-Schiffe verfügt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gingen fünf davon an die Ukraine, drei weitere an Russland. Nun entscheidet die russische Militärführung, welche Werft den Produktionsauftrag für die neuen Schiffe bekommen soll. In Frage kommen nach Angaben des Blattes die Schiffsbauwerke Almaz in St. Petersburg, More auf der Krim, FESRC in Chabarowsk sowie möglicherweise Jantar in Kaliningrad.
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