35 Knoten: U-Boote der Los-Angeles-Klasse

Seit die US-Marine Anfang der 1970er Jahre die atombetriebenen Jagd-U-Boote der Los-Angeles-Klasse in Dienst genommen hat, waren sie immer eine Herausforderung für die Sowjet-Flotte. Es kam nur selten vor, dass ein sowjetischer Raketenträger unbemerkt davonkommen konnte. Der schnellste atomare Raketenkreuzer der Sowjetunion war damals das Schiff des Projekts 667A mit dem Decknamen „Kalmar“, das eine Geschwindigkeit von bis zu 28 Knoten erreichen konnte. Die U-Boote der Los-Angeles-Klasse konnten dagegen auf eine maximale Geschwindigkeit von 35 Knoten (knapp 65 Stundenkilometer) beschleunigen.
35,15 Knoten: Atom-U-Boot „Barracuda“
Zu den wichtigsten Aufgaben sowjetischer Atom-U-Boote des Projekts 945 „Barracuda“, die 1984 in Dienst genommen wurden, gehörte die Überwachung gegnerischer strategischer U-Boote und Raketenkreuzer und deren Vernichtung im Fall eines Konflikts. Damit die „Barracudas“ die Nato-Schiffe immer erreichen konnten, setzten die Konstrukteure auf ihre Schnelligkeit: Sie konnten sich mit einer Geschwindigkeit von 35,15 Knoten (rund 65 Stundenkilometer) fortbewegen. Ihr Nachfolger war das Projekt 945A „Kondor“, das jedoch nicht mehr so schnell war.
38 Knoten: Seawolf-Klasse
Die Atom-U-Boote der Seawolf-Klasse wurden zu den teuersten Schiffen in der Geschichte der US-Navy: Jedes U-Boot kostete den amerikanischen Steuerzahlern drei Milliarden Dollar. Wegen des gehörigen Preises musste das Pentagon auf das Projekt verzichten und billigere U-Boote der Virginia-Klasse in Dienst nehmen. Seawolf hatte jedoch einige außergewöhnliche Eigenschaften. Zum Beispiel war es das schnellste Serien-U-Boot der US-Marine, dessen maximale Geschwindigkeit 38 Knoten (70,38 Stundenkilometer) ausmachte.
41 Knoten: U-Boot des Projekts 705 „Lira“
Eines der interessantesten Projekte des U-Bootbaus der Sowjetzeit war „Lira“. Dank dem breiten Einsatz automatisierter Steuersysteme konnte die Besatzung auf nur 31 Menschen reduziert werden. Das U-Boot war 41 Knoten (knapp 76 Stundenkilometer) schnell. In den 1960er Jahren, als die „Lira“ entwickelt wurde, verfügte die US-Navy über Torpedos „Mark 37“, deren maximale Geschwindigkeit bei nur 26 Knoten lag.
44,7 Knoten: Projekt 661 oder Anchar-Klasse
Zum weltweiten Spitzenreiter nach der Schnelligkeit wurde das experimentelle sowjetische Atom-U-Boot K-162 der Anchar-Klasse. Der Besatzung gelang es bei den Tests im Dezember 1970, das U-Boot auf 44,7 Knoten (knapp 83 Stundenkilometer) zu beschleunigen. Diese Marke wurde bislang noch nicht geknackt. Für seine Schnelle sollte das U-Boot jedoch mit einem extrem hohen Geräuschpegel bezahlen. Bei einer Geschwindigkeit von mehr als 35 Knoten lag der Geräuschpegel in der Schiffszentrale bei etwa 100 Dezibel, was etwa so laut ist, wie eine Auto-Hupe in einer Entfernung von fünf Metern. Ein anderer Nachteil des aus Titan gebauten Schiffes war sein enorm hoher Preis. 1984 wurde der „Goldfisch“, wie das U-Boot genannt wurde, aus dem Dienst genommen.
Alle Kommentare
neue Kommentare anzeigen (0)
Antwort an(Kommentar anzeigenKommentar ausblenden)