Laut AHK-Umfragen ist die Stimmung der deutschen Business-Community nicht sehr gut, obwohl die Investitionen aus Deutschland in diesem Jahr mehr als eine Milliarde Euro betragen, so Schepp. Die deutschen Unternehmer bauen die Fabriken direkt in Russland, sie seien die Weltmeister der Lokalisierung. „Das heißt, Produkte nicht aus Deutschland nach Russland zu exportieren, sondern in Russland diese Produkte und Güter herzustellen. Das macht es einigen leichter, damit umzugehen, dass wir eine Wirtschaftskrise in Russland haben und, zweitens, mit den Restriktionen, die durch die Sanktionen gegeben sind.“
Keiner freut sich über die politischen Differenzen und die Sanktionen.
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Angesichts der gestiegenen politischen Risiken sei das Investitionsklima schlechter geworden, betonte Schepp. Andererseits sei der Rubel deutlich abgewertet, und wenn jemand eine Fabrik kaufen möchte, zahle er die Hälfte der Summe im Vergleich zu den Zeiten vor der Krise.
Ein ausländisches Unternehmen, das in die russische Wirtschaft investiert, kann dazu noch einen günstigen Sonderinvestitionsvertrag von der russischen Regierung erhalten. „Wir freuen uns, dass ein deutsches Unternehmen den ersten Spezialinvestvertrag unterschrieben hat — der deutsche Landmaschinenhersteller CLAAS in der südrussischen Region Krasnodar“, hieß es.
„Unsere Mitgliedsunternehmen, aber auch die deutsche Unternehmerschaft als Ganzes, verstehen sehr gut, wie wichtig es ist, auf ganz Russland zu schauen, um Orte für die Investition ausfindig zu machen“, äußerte er. „Es gibt ein Sprichwort auf Russisch: Wenn die Nacht besonders dunkel ist, sieht man die Sterne besonders gut.“
Wie Matthias Schepp betonte, bleibt Russland für Deutschland weiterhin ein wichtiger Partner. Die Wirtschaftspartnerschaften könnten auch helfen, die politischen Beziehungen zu verbessern.
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