Dem Portal MedicalXpress zufolge identifizierte der italienische Neurobiologe Camillo Golgi 1893 als erster das perineuronale Netz. Er habe jedoch dessen Funktion missverstanden. Golgi bezeichnete diese Struktur als „Korsett“ und vermutete, sie behindere den Datenaustausch zwischen den Neuronen.
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Das Wissenschaftlerteam um Harald Sontheimer stellte fest, dass die perineuronalen Netze im Gegenteil den Datenaustausch ermöglichen. Sie erlauben es den Neuronen, die Impulse schneller „abzufeuern“.Die Ergebnisse der Recherche können bei der Behandlung der erworbenen Epilepsie helfen. Die Forscher betonen allerdings, dass noch eine „bedeutende Menge von Forschung“ bevorstehe.
„Wichtig ist, dass eine durch einen Tumor induzierte Störung in den perineuronalen Netzen zur unausgewogenen gehemmten Neurotransmission beiträgt, was auf ein neues Ziel für die therapeutische Intervention hinweist, um die mit einer Geschwulst zusammenhängenden Krampfanfälle zu kontrollieren“, zitiert das Portal den mit der Studie nicht verbundenen Epilepsieexperten H. Steve White, Professor an der University of Washington's School of Pharmacy in Seattle.
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Mehr als 50 Millionen Menschen leiden an Epilepsie, so MedicalXpress unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Etwa ein Drittel der Patienten spreche auf die aktuellen Anti-Epilepsie-Behandlungen nicht an.„Wir haben ein 125-jähriges neurowissenschaftliches Rätsel gelöst! Das ist Sinn und Zweck der Grundlagenwissenschaft: Den Verstand offen und beobachtend zu halten, um alte und neue Fragen zu beantworten“, zitiert das Portal Sontheimer.
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