Der am Sonntag begonnene USA-Besuch des afghanischen Präsidenten dauert eine Woche und besteht aus zwei Teilen – Washington und New York. Nach Gesprächen mit der US-Regierung reist Ghani nach New York, wo er mit UN- Generalsekretär Ban Ki Moon zusammentrifft.
Zu den wichtigsten Punkten des Besuchs gehören die Afghanistan-Regelung, die Integration der gemäßigten Taliban in den politischen Prozess sowie die Sicherheitsprobleme nach dem Abzug des größten Teils der US- und Nato-Truppen Ende 2014. Am Mittwoch soll der afghanische Staatschef vor dem Senat und dem Repräsentantenhaus eine Rede halten.
Der Besuch des afghanischen Staatschefs in den USA zeigt, dass das Weiße Haus bestrebt ist, die dunklen Kapitel zwischen beiden Ländern zu schließen, die am Ende der Amtszeit seines Vorgängers entstanden waren. Karzai, der anfänglich als Marionette der USA galt, weigerte sich, das Sicherheitsabkommen mit Washington zu unterzeichnen und warf dem Westen vor, für alle Probleme des „demokratischen Afghanistans“ verantwortlich zu sein. Danach herrschte zwischen Washington und Kabul für mehrere Monate Funkstille.Ein besonders wichtiges Gesprächsthema während des USA-Besuchs Ghanis ist zudem das US-Truppenkontingent in Afghanistan in diesem und im kommenden Jahr. Zuvor kursierten Informationen, dass Obama bis 2016 eine größere Präsenz beibehalten wolle als geplant. Afghanistans Präsident hatte davor vorgeschlagen, den Abzug der US-Truppen zu stoppen.
Kurz vor dem Treffen mit Obama betonte Ghani in einem Interview mit dem US-Radiosender NPR, dass für die Afghanen eine weitere militärische Präsenz der USA notwendig sei. Ihm zufolge verhindert dies unter anderem ein Erstarken des IS, der sich vom Nahen Osten nach Zentralasien ausdehnt.
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