Experten sind jedoch der Ansicht, dass der russischen Rüstungsindustrie wegen der westlichen Sanktionen schwere Zeiten drohen könnten. Dies könnte Russland dazu bewegen, die militärtechnische Kooperation mit instabilen und international geächteten Regimen auszubauen.
Wie Igor Sewastjanow, der Leiter der Rosoboronexport-Delegation bei der Marinetechnikmesse in St. Petersburg mitteilte, ist in der ersten Hälfte dieses Jahres Militärtechnik im Wert von 6,8 Milliarden US-Dollar exportiert worden. Im Laufe von 15 Jahren seien 44 Militärschiffe im Gesamtwert von mehr als 21 Milliarden US-Dollar ins Ausland geliefert worden.
In St. Petersburg führte die Delegation der iranischen Marine mit Admiral Habibollah Sayyari an der Spitze entsprechende Gespräche mit dem Befehlshaber der russischen Kriegsflotte, Viktor Tschirkow, und mit Top-Managern von Rosoboronexport.
Auf den ersten Blick können sich die Erfolge der russischen Rüstungsbranche sehen lassen. Aus dem Ausland gingen Bestellungen im Wert von 50 Milliarden US-Dollar ein. 2014 waren Verträge im Wert von 14 Milliarden US-Dollar unterzeichnet worden. Beim Waffenexport liegt Russland knapp hinter den USA. Der russische Anteil am globalen Waffenmarkt beläuft sich auf 27 Prozent, bei den USA sind es 31 Prozent.
Dennoch sieht die Situation nicht so rosig aus, wie es vermuten lässt. „Wir haben nahezu die Hälfte der Sektoren der Rüstungsbranche verlassen. Die Frage besteht nicht darin, dass wir in Sachen Marketing etwas falsch machten, sondern darin, dass wir in diesen Bereichen einfach nicht konkurrenzfähig werden“, sagte Rosoboronexport-Berater Alexander Brindikow bereits im Frühjahr. Auf dem Markt der Panzerfahrzeuge werde Russland zunehmend von Deutschland, China und sogar der Ukraine verdrängt, so Brindikow.„Die Sanktionen, der Verzicht des Westens, Dual-Use-Technologien an Russland zu liefern und der Zusammenbruch der Kooperationsverbindungen mit der Ukraine haben der russischen Rüstungsbranche einen großen Schaden zugefügt“, so Experte Alexej Arbatow. Die Folgen würden zwar nicht sofort zu spüren sein, doch um die fehlenden Importe zu ersetzen, seien sowohl Zeit als auch große Ressourcen nötig, während die Konkurrenz auf dem Weltmarkt nicht tatenlos zuschaue, so der Experte.
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