Damit schwächten die Peschmerga-Kämpfer die IS-Stellungen in diesem Gebiet deutlich. Die IS-Terroristen mussten zur syrischen Grenze oder in Richtung Mossul fliehen. Die kurdischen Kämpfer vertrieben die IS-Extremisten zudem aus fünf weiteren, angrenzenden Ortschaften.
Das Oberhaupt der Autonomen Region Kurdistan, Masud Barzani, betonte am Donnerstag die große Bedeutung der Peschmerga-Erfolge in Sindschar. Die nordirakische Stadt ist eines der wichtigsten Zentren der Jesiden-Minderheit. Die Jesiden wurden vom IS zu Ungläubigen erklärt, weil ihre Religion dem Zoroastrismus nahestehe. Sindschar und umliegende Ortschaften waren von der Außenwelt komplett abgeschnitten.
Sindschar wurde von den IS-Dschihadisten im August 2014 unter Kontrolle genommen. Tausende Jesiden mussten aus ihrer Heimat fliehen. Viele, die es nicht schafften, die Stadt rechtzeitig zu verlassen, wurden getötet. Hunderte Frauen und Mädchen wurden als Sklavinnen verkauft.
Die Rückeroberung von Sindschar verlief mit Unterstützung der US-Luftwaffe, die während der Operation insgesamt 45 Angriffe flog. Später erklärte das Pentagon, während der Offensive seien 70 hochrangige IS-Kommandeure vernichtet worden.
Dennoch sei es noch zu früh, von einer deutlichen Schwächung der Islamisten im Irak zu sprechen. Das könne erst mit der Rückeroberung von Mossul, der zweitwichtigsten Stadt nach Bagdad, und einigen weiteren bedeutenden Ortschaften der Fall sein.
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