Am Donnerstag reiste der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu nach Baku, wo er sich heute zu Gesprächen mit der aserbaidschanischen Führung trifft. Den Ton dieses Treffens gab der türkische Premier Ahmet Davutoğlu vor: Er hat eine neue Front gegen Russland eröffnet. „Die Türkei wird ihr Bestes tun, damit die besetzten Gebiete Aserbaidschans befreit werden“, sagte Davutoğlu. Damit deutete er die Absicht Ankaras an, sich in die Regelung des Bergkarabach-Konflikts einzumischen. Angesichts der angespannten Beziehungen zwischen Ankara und Jerewan — die Grenze der beiden Länder ist geschlossen, die diplomatischen Beziehungen abgebrochen — kann man sich in Moskau nur schwer vorstellen, dass die Türkei in dieser äußerst delikaten Frage unvoreingenommen agiert.
Putin zeigte sich empört, dass aus Ankara keine Entschuldigung und keine Entschädigung für das Geschehene kommen.
„Ich glaube, wenn es eine Seite gibt, die sich entschuldigen sollte, dann sind das nicht wir“, sagte der türkische Staatschef am Donnerstag in einem Interview gegenüber CNN. „Diejenigen, die unseren Luftraum verletzt haben, sollen sich entschuldigen“, erklärte er weiter. Erdogan ist überzeugt, dass die türkischen Streitkräfte lediglich ihre Pflichten erfüllten, die darin bestanden, auf den Verstoß zu antworten.
Erdogan versuchte zudem, die aus Moskau kommenden Vorwürfe, die Terrormiliz Islamischer Staat zu unterstützen, zurückzuweisen. Zugleich rechnet man in der Türkei damit, Russland als strategischen Partner beibehalten zu können. „ Die Türkei und Russland verbindet eine strategische Partnerschaft und wir haben keine Gründe, Russland ins Visier zu nehmen“, versicherte Präsident Erdogan.
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