Zuvor hatte sich Seoul geweigert, Raketenkomplexe auf seinem Territorium zu stationieren, weil dies negative Reaktionen in Peking auslösen würde. Doch die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye änderte ihre Position und betonte, dass sie diese Möglichkeit erörtern werde. Die Chancen für die Umsetzung der Pläne steigen weiter – wie die japanische Agentur Kyodo berichtete, könnte Nordkorea innerhalb einer Woche eine Langstreckenrakete starten.
Kerry griff zu einem weiteren Druckinstrument. Peking soll die Öllieferungen nach Nordkorea verringern. Zudem sollen chinesische Banken und Unternehmen Nordkorea den Zugang zu ausländischen Währungen versperren. Falls Peking darauf nicht eingeht, könnten US-Sanktionen gegen chinesische Firmen verhängt werden, die mit Pjöngjang kooperieren.
Wie wird die Reaktion Pekings ausfallen? Laut dem russischen Fernost-Experten Alexander Larin stellen die nordkoreanischen Atomwaffen sowohl für China als auch für andere Nachbarländer eine Gefahr dar. Dennoch wolle China nicht den Eindruck erwecken, dass es irgendwelche Schritte gegen Nordkorea unter Druck der USA unternehme. Für Peking sei es wichtig, den USA und der Welt zu zeigen, dass es selbstständig vorgeht. Dennoch sei nicht auszuschließen, dass der Druck der USA China dazu bewegen könnte, sich eindeutiger zu positionieren und zu versuchen, Nordkorea zu beeinflussen, so der Experte.
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Laut einem chinesischen Experten kann man nicht von einer völligen Abhängigkeit Pjöngjangs von Peking sprechen. „Man sollte sich nicht ausschließlich auf China stützen und glauben, dass es Nordkorea dazu bewegen wird, auf das Atomprogramm zu verzichten, insbesondere wenn die USA ihren im Kalten Krieg entstandenen feindlichen Kurs fortsetzen.”
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