Zuvor waren auf dieser Insel, die von China, Taiwan und Vietnam beansprucht wird, Raketenabwehrsysteme HQ-9 und eine Radaranlage entdeckt worden, schreibt die Zeitung „Kommersant“ am Donnerstag.
US-Experten zufolge würde das China ermöglichen, den Meeres- und Luftverkehr in der Straße von Malakka zu kontrollieren. Vertreter der US-Verwaltung warfen China Hegemonialstreben im Südchinesischen Meer vor. Peking zufolge unterscheidet sich der Schutz der eigenen Gebiete nicht von dem der Hawaii-Insel durch die USA.
Der Sprecher der US-Pazifikflotte, James Darrin, sagte, dass die USA über die anhaltende Stationierung von Waffen in den umstrittenen Gebieten äußerst beunruhigt seien. „China ändert die operative Landschaft der Region. Daran nicht zu glauben, ist wie zu meinen, dass die Erde flach ist“, äußerte sich der Kommandeur der Pazifikflotte, Admiral Harry Harris, noch schärfer.
Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, hat die Stationierung der Flugzeuge auf der Woody-Insel weder dementiert noch bestätigt, sprach jedoch von dem Recht Chinas, auf eigenem souveränen Territorium jede Art von Aktivitäten durchführen zu dürfen. „Das entspricht den Gesetzen des Himmels und der Erde“, sagte sie.
Darrin zufolge existierte die Start- und Landebahn auf der Insel bereits in den 1990er Jahren, im vergangenen Jahr wurde sie modernisiert. Eine andere Sache seien jedoch die Radare, die nach Angaben des Washingtoner Zentrums für strategische und internationale Studien vor kurzem gebaut wurden. „Zwei Radartürme wurden im südlichen Teil der Insel und zwei 20-Meter-Türme im nördlichen Teil errichtet“, hieß es in einem Bericht der Organisation, der aufgrund der Analyse von Satellitenaufnahmen vom Januar und Februar erstellt wurde.
Laut dem Fernostexperten Wassili Kaschin ist es durchaus möglich, dass die Reichweite der Radaranlage weit über das Südchinesische Meer hinausgeht. Zusammen mit den zuvor stationierten Flugabwehrkomplexen HQ-9, Bombern JH-17 und Mehrzweck-Kampfjets J-11 schaffe China auf den umstrittenen Inseln „eine starke Faust“. Doch der Experte sieht kein Problem darin. Auf der Woody-Insel leben rund 1000 Chinesen, die Peking schützen kann. In den Erklärungen der US-Behörden wird der Paracel-Archipel, der schon lange von China erschlossen wurde, neben dem unbewohnten Spartly-Archipel erwähnt, wo Peking vor einigen Jahren mit dem Bau künstlicher Insel begann, was Proteste seitens der USA und fast aller Staaten Südostasiens auslöste.
James Schoff vom Carnegie-Zentrum zufolge hat das Weiße Haus Angst, den Zeitpunkt zu verpassen, wenn China im militärischen Sinne das „Vetorecht“ auf die Handlungen der USA und ihrer Verbündeten in dieser Region bekommt. Das bedeute nicht, dass Peking sofort den US-Frachtverkehr in der Region sperren werde, doch es bekomme die Möglichkeit, dies zu machen. Die Stationierung der Infrastruktur auf der Woody-Insel würde China ermöglichen, den Verkehr in der Straße von Malakka zu kontrollieren, auf die bis zu einem Viertel des gesamten Handelsumsatzes auf hoher See entfällt.
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