Für Mattis gibt es nach eigener Auskunft kaum eine Kampfsituation, die er nicht kennt. In einige war er selbst verwickelt, von den anderen hat er gelesen bzw. darüber geschrieben. Amerikanischen Militärs zufolge ist Mattis vielleicht der einzige US-General, der frei Sunzi, Shakespeare, die Bibel, George Patton sowie Ulysses Grant zitieren kann.
Dass der neue Pentagon-Chef weitum gelobt wird, illustriert unter anderem die Tatsache, dass der Kongress speziell für den 2013 außer Dienst getretenen Mattis ein Sondergesetz verabschiedete, mit dem eine Ausnahme von der Regel gemacht wurde, die die Ernennung eines Militärs früher als sieben Jahre nach seinem Weggang aus den Streitkräften verbietet. Dieses Gesetz war eines der ersten, das von Trump nach seiner Amtseinführung unterzeichnet wurde. Die Billigung der Kandidatur Mattis im Senat war ein Triumph für den General a.D. Gegen seine Kandidatur äußerte sich nur ein Senator.
Mit dem Hochschulabschluss bekam Mattis den Offizierstitel. Während der Operation „Desert Storm“ leitete er ein Bataillon. Mit Kriegsbeginn in Afghanistan wurde er Brigadegeneral und leitete einen operativen Verband. Er war der erste Offizier der Marineinfanterie, der einen operativen Verband der Marine unter Kampfbedingungen leitete.
Zu Beginn des Irak-Kriegs, bei dem Saddam Hussein gestürzt wurde, war Mattis bereits Generalmajor und leitete die 1. Marineinfanteriedivision — eine Einheit, die 2003 in Bagdad einzog.
2006 leitete er als Generalleutnant eines der zwei wichtigsten Kommandos der vereinigten Nato-Kräfte, vier Jahre später wurde seine Kandidatur für den Posten des Chefs des Korps der Marineinfanterie erörtert. Damals wurde allerdings beschlossen, dass seine Kampferfahrungen sich eher für den Posten des Oberbefehlshabers des US Central Command eignete, zu dessen Zuständigkeitsbereich sowohl der Irak und Afghanistan als auch Syrien, der Iran und Jemen gehörten. Von diesem Posten trat er 2013 zurück. Seine zivile Karriere war nicht weniger erfolgreich. Er war Aufsichtsratsmitglied einiger Unternehmen und eingeladener Experte bei einigen Wissenschaftszentren.
Als einer der Spitzenbeamten in der US-Administration unterscheiden sich seine Ansichten von denen Donald Trumps.
So tritt er für die Stärkung der Kooperation mit den arabischen Verbündeten der USA ein, meint aber, dass die jetzige Situation in Israel – die Besetzung arabischer Gebiete, der Bau von Siedlungen – geändert werden müsse. Laut Mattis kann das Nahost-Problem durch die Schaffung zweier Staaten gelöst werden. Zudem ist Mattis für die Festigung der Rolle der Nato und einen aktiveren Widerstand gegen Russland. Als Hauptbedrohung für die Aufrechterhaltung des Friedens sieht Mattis gerade „Russland, Terrorgruppierungen und die Handlungen Chinas im Südchinesischen Meer“.
Alle Kommentare
neue Kommentare anzeigen (0)
Antwort an(Kommentar anzeigenKommentar ausblenden)