Demnach ist für das Programmieren einer Drohne und den Abwurf von Geschossen eine Ingenieurausbildung erforderlich. Die genauen Koordinaten der Ziele stützten sich auf Satellitenangaben. Im Pentagon hieß es allerdings, dass die Vermutungen über eine Beteiligung der USA an den Angriffen der Extremisten unbegründet und äußerst verantwortungslos seien.
Anlass für die Antwort des russischen Verteidigungsministeriums war die Erklärung von Pentagon-Sprecher Adrian Rankin-Galloway zu den Technologien, die die radikalen Extremisten zum Bau der Drohnen nutzten. Zur Beteiligung der „Industrieländer“ an der technischen Hilfe für die Extremisten sagte er: „Diese Anlagen und Technologien können einfach auf dem offenen Markt gekauft werden. Das gibt Anlass zur Besorgnis.“Das russische Verteidigungsministerium stimmte dem nicht zu. Ihm zufolge ist für das Programmieren von Drohnen und den Abwurf von Geschossen im GPS-System eine Ingenieurausbildung erforderlich. Auch könne nicht jeder genaue Koordinaten auf Grundlage von Aufklärungsdaten aus dem Weltraum bekommen, hieß es im Ministerium: „Die Terroristen hatten das alles bis vor kurzem nicht gehabt.“
Im Amt wecke dies ein logisches Interesse daran, um welche Technologien es genau gehe, wo sich dieser „Markt“ befinde und welcher Geheimdienst dort mit detaillierten Bildern handele. Dabei wurde auf einen merkwürdigen Zufall aufmerksam gemacht – während des Drohnenangriffs auf die russischen Militärobjekte flog über dem Mittelmeer zwischen Tartus und Hmeimim ein US-Aufklärungsflugzeug B-8 Poseidon.
„Die Vermutungen, dass die USA und die Koalitionskräfte eine Rolle beim Angriff auf den russischen Stützpunkt spielten, sind nicht mit Fakten unterlegt und äußerst verantwortungslos“, sagte Rankin-Galloway am Dienstag. Dabei weigerte er sich, die Aufgaben des Poseidon-Flugzeugs aufzudecken, die es zum Zeitpunkt des Drohnenangriffs erfüllte. Zudem antwortete er nicht auf die Frage, ob US-Streitkräfte Technologien an syrische Oppositionsgruppierungen übergeben haben.

Laut „Kommersant“-Quellen nutzten mehrere radikale Gruppierungen bereits wiederholt Waffen, die sie aus Osteuropa (beispielsweise Bulgarien oder Rumänien) über das US-Hilfsprogramm für Verbündete erhielten. So könnten die Extremisten auch Geschosse bekommen haben, die sie anschließend für den Abwurf von Drohnen hätten anpassen können. Diese Informationen werden von den Aufklärungsdiensten überprüft.
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