Der niederländischen Verteidigungsministerin ist die Nato offensichtlich zu lahm. Bis zu 40 Tagen kann es heute dauern, bis die Streitkräfte der Allianz alle nötigen Genehmigungen erhalten haben, um Personal und Gerät quer durch die EU verlegen zu können. Russlands Präsident Putin hingegen brauche nur zu befehlen, und seine Truppen würden unverzüglich in jeder Richtung aufbrechen, sagte die Verteidigungsministerin Ank Bijleveld-Schouten auf dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister am 7.-8. Juni im Vorfeld des Allianz-Gipfels in Brüssel.

Die komplizierten verwaltungstechnischen Verfahren beim Übertritt der EU-Binnengrenzen würden die Abwehr „feindlicher russischer Aktivitäten“ erheblich erschweren, sagte der Generalleutnant a.D. Würden die Hürden beseitigt, könnten die politisch Verantwortlichen „die Zahl der Truppen und Waffen an der Ostflanke der Allianz ohne Vorwarnung sprunghaft erhöhen, um Putin zu zeigen, dass sie ihre Sicherheit ernstnehmen“. Wenn die Nato nur die Straßenverkehrsregeln der EU beachte, „können unsere Panzer und Soldaten sich genauso frei bewegen, wie Lkws mit Äpfeln von Polen nach Spanien“, sagte Hodges.

Vor dem Nato-Gipfel in Brüssel erklärte der Generalsekretär der Allianz Jens Stoltenberg, das Bündnis habe Milliarden investiert, um die Mobilität des Militärs in Europa zu erhöhen: „Die Mobilität der Streitkräfte setzt voraus, dass Truppen und Gerät schnell dorthin verlegt werden können, wo sie gebraucht werden. In den letzten vier Jahren hat die Nato über zwei Milliarden Euro in die Infrastruktur investiert. Dazu zählen unter anderem Hafenterminals, Tanklager sowie Start- und Landebahnen.“
Alle Kommentare
neue Kommentare anzeigen (0)
Antwort an(Kommentar anzeigenKommentar ausblenden)