Die deutsche Luftwaffe sei „derzeit nicht in der Lage, moderne russische Luftabwehrsysteme wirksam zu bekämpfen“, so die „FAZ“. Das liegt nicht allein an der hervorragenden Leistung russischer Flugabwehrsysteme, sondern auch an den Schwächen des Eurofighters, schreibt das Portal „Swobodnaja Pressa“.

Aber: Ausgelegt wurde der Eurofighter ursprünglich nur als Jagdflugzeug. Daraus erklären sich die hervorragenden Flugeigenschaften des europäischen Kampfjets. Erst im Nachhinein entschied sich die Bundeswehr, die wenigen Jäger auch zur Bekämpfung von Bodenzielen einzusetzen.
Nachträglich wurden die Bordsysteme des Eurofighters so überarbeitet, dass damit laut dem Portal auch der Einsatz von Luft-Boden-Raketen und freifallenden Bomben möglich wurde. Mehr noch: Die Flugzeuge wurden auch mit einer Anti-Radar-Rakete zur Bekämpfung von Flugabwehrstellungen bestückt.
>>Andere Sputnik-Artikel: USA entwickeln Analogon zu russischem Raketenabwehrkomplex S-400
Am russischen Flugabwehrsystem S-400 kommt der Eurofighter trotzdem nicht vorbei. Schon mit dem älteren S-300-System haben westliche Kampfflugzeuge erhebliche Probleme, wie das Beispiel Israels zeigt. Seitdem Russland seine S-300 nach Syrien geliefert hat, scheut sich die israelische Luftwaffe ihre Tarnkappenjets F-35 in den syrischen Luftraum zu schicken.
Selbst die israelischen Stealth-Fighter sind für das ältere Flugabwehrsystem nicht unsichtbar. Den Eurofighter erkennt das S-300-System erst recht, weil dessen Radarsignatur nur unwesentlich geringer ist als die einer Su-35 oder MiG-35. Ein umso kleineres Problem ist der deutsche Kampfjet für das neuere S-400-System.

Der Eurofighter setzt zwei Typen von Anti-Radar-Waffen ein, schreibt das Portal: Eine AGM-88 HARM aus amerikanischer Produktion und eine ALARM aus britischer Fertigung. Die HARM-Rakete erreicht ein Tempo von 2.300 Kilometern und hat einen Wirkungsradius von rund 110 Kilometern.
Seit 1983 ist der Flugkörper im Einsatz und wurde seitdem mehrfach modernisiert. Er kann eine Radarstation selbst dann noch bekämpfen, wenn sie abgeschaltet oder deren Frequenz nach Zufallsprinzip verändert wurde.
Die britische ALARM-Rakete ist auch nicht mehr die jüngste, wird sie doch seit 1991 bei der Luftwaffe eingesetzt. Höchsttempo: 2.500 Stundenkilometer. Die Reichweite liegt bei rund 100 Kilometern.
>>Andere Sputnik-Artikel: „Damit ist nicht zu scherzen": US-Medien bewerten S-400
Die ALARM ist vielmehr eine Gleitbombe denn ein Flugkörper: Nach dem Start fliegt die Rakete in 20 Kilometer Höhe und öffnet einen Fallschirm. Im Sinkflug sucht die Rakete die Radarstrahlung möglicher Flugabwehrstellungen. Ist ein Ziel identifiziert stürzt die Rakete sich nahezu senkrecht darauf.
Derart bewaffnet wäre ein Eurofighter also durchaus gefährlich – aber nur für eine technisch unausgereifte Flugabwehr. Beim Zusammenstoß mit den russischen S-400-Systemen stellt sich die Sache ganz anders dar.
Zu einem Zweikampf käme es gar nicht erst, weil die russische Flugabwehr den deutschen Kampfjet erwischen würde, noch bevor er seine HARM- oder ALARM-Rakete abfeuern könnte. Je nach eingesetzter Abfangrakete liegt der Aktionsradius eines S-400 bei 150 bis 400 Kilometern. Der Eurofighter müsste weit in den Wirkungsbereich der russischen Flugabwehr hineinfliegen, um sie überhaupt bekämpfen zu können.

Doch von all dem abgesehen: Allein schon die technische Ausstattung der deutschen Luftwaffe macht das Ausschalten der russischen Flugabwehr in jeder Hinsicht unmöglich. Laut deutschen Medien sind von den 130 deutschen Eurofightern nur acht wirklich einsatzfähig, schreibt das Portal. Die Zahl spricht für sich.
Alle Kommentare
neue Kommentare anzeigen (0)
Antwort an(Kommentar anzeigenKommentar ausblenden)